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Wirtschaftlichkeit energieeffizienten Bauens: Gesetzliche Vorgaben neu verhandeln!

Eine vom Bauherren-Schutzbund e.V. (BSB) in Auftrag gegebene Metastudie belegt, dass Vorgaben zur Energieeinsparung im Wohngebäudebereich sich nicht darauf stützen können, grundsätzlich wirtschaftlich zu sein. Die gesetzlichen Vorgaben müssen neu ausgehandelt werden, fordert die Verbraucherschutzorganisation.

Es kommt auf den Einzelfall an

Das Fraunhofer-Informationszentrum für Raum und Bau hatte im Auftrag des BSB die Ergebnisse der Untersuchungen zur Wirtschaftlichkeit energetischer Investitionen beim Wohngebäudebau verglichen. Das Fazit: Die zahlreichen Forschungsergebnisse können insgesamt weder die Wirtschaftlichkeit energieeffizienter Baumaßnahmen, noch das Gegenteil generell belegen. Durch die verschiedenen Untersuchungsansätze sind allgemeine Aussagen zur Wirtschaftlichkeit nicht möglich. Vielmehr komme es immer auf den Einzelfall an, heisst es in der Metastudie "Wirtschaftlichkeit baulicher Investitionen bei Erhöhung energetischer gesetzlicher Anforderungen".

Gesellschaftspolitische Diskussion anstoßen

„Der Gesetzgeber ist gefordert, klare Aussagen zu treffen, in welchem Rahmen man Bauherren und Mieter künftig an den gesteckten Klimaschutzzielen beteiligen will“, appelliert Florian Becker, Geschäftsführer des Bauherren-Schutzbund e.V. Hierzu müsse eine gesellschaftspolitische Diskussion angestoßen werden, mit welchem Investitionsvolumen der Wohngebäudebereich zum Klimaschutz beitragen soll und in welchem Umfang Wohneigentümer durch energieeffizientes Bauen an den Kosten beteiligt werden sollen. „Wenn der Rahmen abgesteckt ist, kann über finanzielle Entlastungen der Verbraucher, wie zielgerichtete Fördermaßnahmen und neue Technologien, diskutiert werden“, so Becker.

Haltbarkeit und Umweltverträglichkeit verbessern

Die ewige Diskussion, ob Investitionskosten in Energieeffizienz durch Einsparungen wieder eingespielt werden können, sei mit Blick auf die Ergebnisse der Metastudie nicht zielführend. Vielmehr führe es zu einer Erwartungshaltung beim Verbraucher, die vielfach nicht erfüllt werden könne, kritisiert der Bauherren-Schutzbund in seinem Positionspapier zur Metastudie des Fraunofer IRB. Auch die Industrie nimmt Becker in die Pflicht: „Statt auf immer mehr Dämmung zu setzen, sollten sich Hersteller darauf konzentrieren, die Haltbarkeit und Umweltverträglichkeit der Baustoffe bei der Herstellung, Verarbeitung und Entsorgung wesentlich zu verbessern.“ So würde man die Umwelt schonen und Verbraucher langfristig entlasten. (fei)

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