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Bei jedem fünften ostdeutschen Bauunternehmen kommt es zu Behinderungen der Bautätigkeit aufgrund von Fachkräftemangel. (Quelle: TMonk1/Pixabay.com)

Die ostdeutsche Bauindustrie sieht massiven Handlungsbedarf bei der zukünftigen Fachkräftesicherung. In einer repräsentativen Umfrage des Bauindustrieverbandes Ost e. V. (BIVO) unter Bauunternehmen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Berlin und Brandenburg gaben drei von vier Unternehmern an, dass sich das Fachkräfteangebot in den letzten fünf Jahren verschlechtert habe.

Fachkräftemangel verschärft sich

„Unsere Belegschaften sind im Branchenvergleich relativ alt. Bis 2030 wird jeder vierte gewerbliche Arbeitnehmer unsere Unternehmen aus Altersgründen verlassen“, warnt BIVO-Präsident Wolfgang Finck. Um diese Lücke zu füllen, werden bis 2030 im deutschen Baugewerbe annähernd 260.000 gewerbliche Arbeitnehmer benötigt. Die Bauunternehmen in Ostdeutschland haben dabei einen Bedarf von knapp 70.000 Arbeitnehmern.

Für die Unternehmen sei es daher eine existenzielle Frage, auch in Zukunft gut ausgebildete Fachkräfte zu haben. Aber es sei mittlerweile auch zu einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe geworden, für die immer komplexer werdenden Bauaufgaben Personal zu finden. Schon heute bewirke der Fachkräftemangel, dass es bei jedem fünften ostdeutschen Bauunternehmen zur Behinderung der Bautätigkeit komme – nur jedes dritte Unternehmen konnte 2018 den akuten Personalbedarf decken, so Finck weiter.

Säulen der Fachkräftesicherung

Als Säulen der Fachkräftesicherung hat der Bauindustrieverband Ost vier Komplexe definiert. So müsse beispielsweise die Bauausbildung attraktiver gestaltet und stärker beworben werden. „Die bundesweite Imagekampagne BAU – DEIN DING ist dabei ein Baustein“, erklärt der BIVO-Präsident. „Auch die Bauingenieure müssen in den Blick genommen werden, in 2018 ist nur noch jeder siebte in einem Unternehmen des Baugewerbes tätig – 2003 war das noch jeder dritte“, so Finck.

Work-Life-Balance und Digitalisierung

Die Ergebnisse des „Schwarzbuch Bauwirtschaft: Fachkräftesicherung in der Bauwirtschaft“ zeigen, dass auch ein besonderes Augenmerk auf die Attraktivität des Berufes gelegt werden muss. Die Verbesserung der Work-Life-Balance und die Digitalisierung als Motor für zukunftsträchtige Berufe seien dabei zwei Anknüpfungspunkte. Zudem müsse die Integration als Chance für die Fachkräftesicherung verstanden werden. (fei)

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