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VDMA Gebaeudearmaturen

Trotz Corona-Krise und zweitem Lockdown am Jahresende blieben die deutschen Gebäudearmaturen-Hersteller 2020 auf Wachstumskurs. In den Monaten April und Mai hatte die Industrie zwar mit deutlichen Umsatzrückgängen zu kämpfen, anschließend schwenkte sie jedoch unmittelbar auf einen Erholungskurs ein und erreichte insgesamt ein Umsatzplus von 2 Prozent. In Deutschland stieg der Umsatz um kräftige 8 Prozent. Anders verlief das Auslandsgeschäft. Hier gingen die Umsätze um 4 Prozent zurück. Vor allem das Europageschäft verlief Corona-bedingt schwach und schrumpfte um 5 Prozent.

„Die Corona-Pandemie hat den Herstellern hochwertiger Gebäudearmaturen „Made in Germany“ 2020 auf vielen Auslandmärkten das Geschäft verdorben“, bewertet Wolfgang Burchard, Geschäftsführer des VDMA Armaturen, die aktuellen Zahlen. In Deutschland dagegen lief die Baukonjunktur weiterhin rund. So konnte die Armaturenindustrie die Krise insgesamt besser bewältigen als andere Branchen. „Bei den Trend-Themen Hygiene und Digitalisierung sind die deutschen Hersteller von Gebäudearmaturen gut aufgestellt und punkten mit berührungslosen und vernetzten Hightech-Erzeugnissen sowie passgenauen Serviceleistungen im In- und Ausland“, betont Burchard.

Heizungsarmaturen schneiden am besten ab

In den einzelnen Produktgruppen entwickelten sich die Umsätze im vergangenen Jahr erneut unterschiedlich. Bei den Heizungsarmaturen lagen sowohl Inlands- als auch Auslandsumsatz deutlich im Plus. Insgesamt stieg der Umsatz um 8 Prozent. Im Bereich Technische Gebäudearmaturen entwickelte sich zwar der Inlandsumsatz erneut sehr positiv (plus 10 Prozent) doch das Auslandsgeschäft schrumpfte um 2 Prozent, so dass insgesamt nur ein Plus von 4 Prozent erreicht wurde. Das Schlusslicht bildeten erneut die Sanitärarmaturen, die infolge eines schwachen Auslandsumsatzes insgesamt nur ein Umsatzergebnis auf dem Niveau des Vorjahres erreichten.

Nur Export nach China legt zu

Im Jahr 2020 ließ der Export deutscher Gebäudearmaturen um 11,3 Prozent auf insgesamt 3,0 Milliarden Euro nach. Die Liste der Top 10-Absatzländer wurde wie im Vorjahr von Frankreich angeführt. Die Lieferungen in das Nachbarland gingen um 3,7 Prozent auf 305,1 Millionen Euro zurück. Nach einem stärkeren Einbruch im Frühjahr erholten sich die Exporte nach Frankreich zuletzt. Im Fall des zweitwichtigsten Abnehmerlandes, den USA, war der Rückgang des Exportgeschäfts deutlich stärker. Die Lieferungen deutscher Gebäudearmaturen brachen um 14,8 Prozent auf 270,2 Millionen Euro ein. China folgte den USA auf dem dritten Platz. Allerdings konnten die Exporte in die Volksrepublik insgesamt gegen den Trend um 2,4 Prozent auf 257,5 Millionen Euro gesteigert werden.

Wohnungsbau bleibt auf Wachstumskurs

Die deutsche Bauwirtschaft ist bislang gut durch die Krise gekommen. Auf den Baustellen durfte weiter gearbeitet werden. Das Handwerk ist durchgehend gut ausgelastet und der Nachholbedarf im Wohnungsbau nach wie vor groß. In Europa verzeichneten 2020 einige Länder bedingt durch die Pandemie stärkere Rückgänge. 2021 soll es jedoch im Zuge der allgemeinen Wirtschaftserholung wieder deutlich aufwärts gehen. Nach Schätzungen des Forschungs- und Beratungsnetzwerks Euroconstruct ist für den Wohnungsbau in Europa nach einem Rückgang von 8,6 Prozent 2020 im aktuellen Jahr ein Plus von 4,7 Prozent zu erwarten.

Während der Markt für Büro- und Geschäftsgebäude in Deutschland und Europa schwächelt, kehrt der Wohnungsbau auf einen soliden Wachstumskurs zurück. So ist 2021 mit einer guten Auftragslage im europäischen Baugewerbe zu rechnen. Auch in Drittländern dürfte der Bedarf wieder etwas anziehen. "Der VDMA Armaturen erwartet für die Gebäudearmaturenindustrie deshalb ein Umsatzwachstum von 2 Prozent in diesem Jahr", prognostiziert Wolfgang Burchard.

Quelle: VDMA

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