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In knapp der Hälfte der Ingenieurbüros behindert der Fachkräftemangel mittlerweile weiteres Wachstum. Damit zeigt die heute in Berlin vorgestellte VBI-Konjunkturumfrage 2022 eine weitere Verschärfung der Personalsituation in den bauplanenden Ingenieurbüros.

In einem Drittel der Unternehmen konnten freie Stellen aus Mangel an geeigneten Bewerberinnen oder Bewerbern überhaupt nicht besetzt werden. 41 Prozent aller neueingestellten Beschäftigten kamen 2021 direkt von der Hochschule oder Universität.

„Wir sehen mit großer Sorge, dass die Schere zwischen wachsenden Herausforderungen für die Baubranche und dem Mangel an fähigen Ingenieurinnen und Ingenieuren immer weiter aufgeht“, betonte VBI-Präsident Jörg Thiele bei Vorstellung der Umfrage. „Wenn wir 400.000 neue Wohnungen jährlich bauen wollen, die lange vernachlässigten Brücken sanieren, die Schieneninfrastruktur ausbauen und Hochwasservorsorge betreiben wollen, müssen Politik und Baubranche gemeinsam Veränderungen anstoßen. Der VBI schlägt daher die Einrichtung eines  ‚Runden Tischs Ingenieurnachwuchs‘ vor, um schnell und systematisch mehr junge Leute für ein Bauingenieurstudium zu gewinnen und auszubilden. Bundesregierung, Länder, Hochschulen und Verbände müssen jetzt an einen Tisch, wir haben keine Zeit zu verlieren.“  

Trotz wachsender Personalprobleme blicken die VBI-Mitgliedsunternehmen insgesamt aber optimistisch in die Zukunft. 84 Prozent beurteilen zu Jahresbeginn ihre wirtschaftliche Situation als gut oder sogar sehr gut, fast 40 Prozent verbuchen Auftragszuwachs und mit mehr als 30 Prozent erwarten deutlich mehr Ingenieurbüros als vor einem Jahr Umsatzzuwächse im laufenden Geschäftsjahr. 

Die Ertragslage hat sich nur wenig verändert, allerdings zu Ungunsten der Firmen. Meldeten im Vorjahr rund 26 Prozent einen Anstieg der Umsatzrendite, konnten 2021 nur 21 Prozent Gewinnzuwachs verbuchen. Rückgänge bei der  Umsatzrendite gaben aktuell 31 Prozent an, im Vorjahr traf dies 28 Prozent der Teilnehmer. 
Mit den Auswirkungen der Coronakrise hatten 2021 noch 21 Prozent der VBI-Unternehmen zu kämpfen, ein Rückgang um 10 Prozent gegenüber dem ersten Jahr der Pandemie. Der Personalmangel hat die Pandemie als Einflussfaktor deutlich überholt.

Quelle: VBI

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