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Neues Bauvertragsrecht bedeutet große Herausforderung für Planer

Die Pläne der Bundesregierung, Verbrauchern bei ihren Bauvorhaben mehr Rechte und Freiheiten einzuräumen, sind durch den Bundesrat. Für viele Planungsbüros bedeutet das neue Bauvertragsrecht eine große Umstellung.

Eine Befragung des QualitätsVerbunds Planer am Bau unter 104 zu diesem Zeitpunkt noch nicht zertifizierten Planungsbüros hat ergeben, dass es bereits jetzt großes Verbesserungspotenzial bei den Planungsbüros gibt.

Wichtigste Ergebnisse der Umfrage

  • 54 Prozent der Architektur- und Ingenieurbüros berücksichtigen bei ihrer Strategie die Erwartungen ihrer Kunden nicht
  • Mehr als 50 Prozent weisen keine definierten Abläufe zur Erfassung der Kundenerwartungen auf
  • Schulungen zur Kundenorientierung werden Mitarbeitern lediglich in 14 Prozent der Fälle angeboten
  • Deutliche Mängel in Sachen Reklamation: Über 90 Prozent der Planungsbüros verfügen über kein dokumentiertes Reklamationsmanagement und 95 Prozent dokumentieren ihre Fehler gar nicht

"Durch ein fehlendes Reklamationsmanagement in vielen Büros gab es bisher kaum Chancen auf Verbesserung und zukünftige Fehlervermeidung", erklärt Dr.-Ing. Knut Marhold von Planer am Bau.

Stärkere Kundenorientierung und mehr Planungssicherheit

Im Gegensatz zu den bauausführenden sowie planenden Unternehmen können sich Deutschlands Bauherren über das neue Bauvertragsrecht freuen. Die Änderungen im Überblick:

  • Bauvertrag mit dem Bauunternehmen kann zwei Wochen nach Vertragsschluss widerrufen werden
  • Kurzfristige Änderungswünsche finden in Zukunft besser Berücksichtigung
  • Bauunternehmen müssen Verbrauchern vor Vertragsabschluss einen Überblick über die angebotene Leistung geben, damit diese Angebote besser vergleichen können
  • Neuerungen bei Terminen und Fristen: Für mehr Planungssicherheit müssen Bauverträge künftig Angaben zur Fertigstellung enthalten


Die Bauunternehmen, aber auch Architektur- und Ingenieurbüros in Deutschland haben infolgedessen zukünftig alle Hände voll zu tun. Um den neuen Gesetzesänderungen gerecht zu werden, müssen sich viele von ihnen umstellen und die veränderten Bedingungen und Anforderungen neu in den Arbeitsalltag integrieren. (fei)

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