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Nachhaltig planen und bauen, Bundestagswahl 2017

Der VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V. hat die Parteien, die wahrscheinlich in den nächsten Bundestag einziehen, zum Thema „Nachhaltig planen und bauen“ befragt. Bis auf die AfD haben alle Parteien geantwortet.

Stellungnahmen veröffentlicht

Zum Thema "Energiewende erfolgreich umstzen" hatte der VDI die Parteien schon befragt. Jetzt geht es um Nachhaltiges Bauen, und wie die Politiker dies fördern wollen. Denn gute Wohnstandards in nachhaltig und energieeffizient entwickelten Gebäuden sind aus Sicht des VDI wichtige Voraussetzungen für lebenswerte Städte und Gemeinden. Rund 35 Prozent des Endenergieverbrauchs entfielen auf die Klimatisierung von Wohn- und Nichtwohngebäuden. Der Gebäudebestand könne nur dann bis Mitte des Jahrhunderts nahezu klimaneutral werden, wenn dessen Potenziale für den effizienten Umgang mit Energie gehoben würden.

Die Stellungnahmen der Parteien wurde jetzt im Papier "Bundestagswahl 2017: Der VDI fragt, die Parteien antworten – Teil 2: Nachhaltig planen und bauen" veröffentlicht.

Positionen und Forderungen des VDI

Gebäudeenergetik

Die in der Vergangenheit erreichten Fortschritte und Maßnahmen auf dem Gebiet der Gebäudeenergetik werden nicht ausreichen, um Deutschlands Effizienzziele zu erreichen. Der VDI empfiehlt der Politik daher, weiterführende Maßnahmen und Anreizsysteme – vor allem für Bestandsimmobilien zu schaffen, um diese Ziele doch noch zu erreichen. So fordert der VDI u. a. wirksame steuerliche Abschreibungsmodelle für Energieeffizienzmaßnahmen im Bestand und Neubau sowohl für Wohngebäude als auch für Nichtwohngebäude.

Die bestehenden Fördermaßnahmen müssten transparenter und wirtschaftlich attraktiver werden. Eine gesetzlich vorgegebene Mindestausstattung an Mess- und Anzeigegeräten zur Visualisierung des Energieverbrauchs von Gebäuden würde die Transparenz erhöhen und Bewohner bzw. Nutzer in die Lage versetzen, den Energieverbrauch bewusster zu steuern. Darüber hinaus empfiehlt der VDI einheitliche Qualitätsstandards für Energieberater in den Bereichen Bauen, Gebäudetechnik und Industrie.

Gesundheit und Hygiene in Gebäuden

Luftqualität in Innenräumen ist aus Sicht des VDI ein wesentlicher Faktor der Aufenthaltsqualität und Gesundheitsvorsorge. Sie dürfe sich durch die ungeeignete Umsetzung von Energieeinsparmaßnahmen nicht verschlechtern. Die entsprechenden Anforderungen der Musterbauordnung müsse im Neubau, vor allem jedoch bei der Sanierung von Bestandsbauten umgesetzt werden. Neue Erkenntnisse über Schadstoffe in der gebauten Umwelt (asbesthaltige Fliesenkleber und Spachtelmassen) seien ebenfalls von hoher gesundheitlicher Relevanz. Um die Gefährdung durch PCB und Asbest zu minimieren, seien die entsprechenden Regelungen wie die Asbestrichtlinie und die Gefahrstoffverordnung zu novellieren.

Smart Cities

Immer mehr Menschen wollen im städtischen Umfeld leben und arbeiten. Darüber hinaus erfordere der demografische Wandel ein gesteigertes Maß an Barrierefreiheit sowohl in Gebäuden als auch im öffentlichen Raum. Der VDI empfiehlt, die Förderung der Umgestaltung von Wohnraum in barrierefreie Wohnungen enger mit der Förderung des energetischen Umbaus zu verknüpfen. Parallel dazu solle die Förderung von Stadtumbauplänen immer mit einem verpflichtenden barrierefreien Stadtumbau verbunden werden. (fei)

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