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dena: "Stillstand bei energetischer Gebäudesanierung überwinden"

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„Wir sollten es richtig machen“

Interview mit Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung und geea-Sprecher, zur energetischen Gebäudesanierung

Herr Kuhlmann, in einem gemeinsamen Papier mit BDI, bdew, DGB und ZDH fordern Sie von der kommenden Bundesregierung eine hohe steuerliche Förderung energetischer Sanierungsmaßnahmen. Warum?

Ein energieeffizienter Gebäudesektor ist ein Stützpfeiler in allen Szenarien für ein zukunftsfähiges Energiesystem. Aber: Die notwendige Energiewende im Gebäudebereich kommt schon seit Jahren nicht voran. Wir brauchen deutlich mehr energetische Sanierungen, wenn wir die Energie- und Klimaziele erreichen wollen. Deswegen müssen wir jetzt einen starken Förderimpuls in den Markt geben.

Was soll dann mit den bestehenden Förderprogrammen passieren?

Zinsgünstige Kredite und Zuschüsse sind wichtig. Die bestehenden Förderungen wie die der KfW oder das Marktanreizprogramm für erneuerbare Energien würden künftig zusammen mit der Steuerförderung einen starken Mix bilden. Man müsste die Förderhöhen der Programme natürlich in eine sinnvolle Relation bringen, da sie unterschiedliche Zielgruppen ansprechen. Eine wirksam ausgestaltete steuerliche Abschreibung würde in der Folge auch in den anderen Programmen zu höheren Fördersätzen führen. Aber das ist auch dringend erforderlich.

Das Vorhaben ist in der Vergangenheit bereits politisch gescheitert – warum sollte es diesmal klappen?

Mit jedem Jahr, in dem die Energiewende im Gebäudebereich stagniert, wächst der Handlungsdruck. Das weiß auch die Politik. Die steuerliche Förderung der Gebäudesanierung stößt sowohl bei Fach- als auch bei Spitzenpolitikern auf breite Zustimmung. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich im Juni klar dafür ausgesprochen, einen neuen Anlauf zu nehmen. Viele andere auch. Die steuerliche Förderung ist überfällig.

Warum jetzt der gemeinsame Vorschlag?

Die Debatte hat wieder Schwung. Die geea und all die Partner bei dieser Initiative wollen einen neuen Bezugspunkt für die Diskussion präsentieren. Der in der vergangenen Legislaturperiode erarbeitete Vorschlag der Bundesregierung scheiterte nicht nur. Er hätte auch kaum etwas bewirkt, weil er nicht ausreichend Anreize gesetzt hätte. Wenn das Thema nun eine neue Chance bekommt, dann sollten wir es richtig machen.

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