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Modell zur steuerlichen Förderung der energetischen Gebäudesanierung

Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat ein Impulspapier mit Empfehlungen für die künftige Energiepolitik vorgestellt. Ein Ergebnis: Strom wird Leitenergie der Zukunft.

Steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung

Die unterzeichnenden Wirtschaftsverbände und Institutionen plädieren in ihrem Impulspapier für eine technologieoffene steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung für selbstgenutztes Wohneigentum. Konkret sollten Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und zur CO2-Einsparung steuerlich abzugsfähig gemacht werden. Die steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung könnte folgendermaßen aussehen:

  • Technologieoffene steuerliche progressionsunabhängige Förderung als Abzug von der zu zahlenden Einkommenssteuer – Durch einen Abzug von der Steuerschuld wird gewährleistet, dass Gebäudebesitzer aller Einkommensklassen gleichermaßen von der Maßnahme profitieren (Für Fälle, in denen die Einkommenssteuerschuld zur Verrechnung nicht ausreicht, sollte eine vergleichbar attraktive Lösung gefunden werden).
  • Förderung von Einzelmaßnahmen, die der Verbesserung der Energieeffizienz dienen und schon heute als förderwürdig eingestuft sind (Gebäudehülle und Gebäudetechnik), in Höhe von 30 Prozent der Kosten mit Abzugsfähigkeit über drei Jahre – Ein attraktiver Fördersatz verbunden mit schneller Abzugsfähigkeit sichert eine breite Wahrnehmung des Instruments und damit die Wirksamkeit der Maßnahme.
  • Laufzeit der gesamten Maßnahme über zehn Jahre (Mit Prüfung einer Verlängerung) – Eine entsprechend lange Laufzeit ist wichtig für Planungssicherheit bei Gebäudebesitzern und insbesondere zum Aufbau zusätzlich benötigter Kapazitäten in den Handwerksunternehmen.
  • Absinken des Fördersatzes um zehn Prozentpunkte über die Laufzeit (Zu Beginn sollte der Fördersatz für drei Jahre stabil gehalten werden) – Das Absinken des Fördersatzes gibt einen Anreiz für eine zügige Inanspruchnahme des Instruments. Ein moderates Absinken danach gewährleistet, dass ein ausreichend hoher Anreiz auch bei einer späteren Inanspruchnahme bestehen bleibt.
  • Anrechnung durch Einreichen der Leistungs- und Zahlungsnachweise gemeinsam mit der Steuererklärung beim Finanzamt zur Verrechnung mit der Steuerlast – Eine Abwicklung über die Steuererklärung beim Finanzamt sichert die größtmögliche Einfachheit zur Nutzung des Instruments und verhindert, dass durch zusätzlich erforderliche Prozesse bei Hausbesitzern Hürden für dessen Wahrnehmung aufgebaut werden.

Beschleunigung der Energiewende nötig

Die von der dena beauftragten Gutachter kommen in der Studie „Integrierte Energiewende“ zu dem Zwischenergebnis, dass die Energie- und Klimaziele für das Jahr 2050 nur mit einer Beschleunigung der Energiewende, insbesondere auch im Wärmebereich, erreichbar sind. In den untersuchen Szenarien wird deutlich, dass ein großflächiger Einsatz erneuerbaren Stroms für die angestrebte Dekarbonisierung notwendig ist. Im Wärmesektor wird dieser dann zum Beispiel für die Versorgung elektrischer Wärmepumpen oder zur Erzeugung synthetischer Brennstoffe genutzt. "Die Energiewende im Gebäudebereich ist technisch und wirtschaftlich machbar – auch und gerade Strategien mit einem sehr hohen Anteil effizienter elektrischer Anwendungen, wie zum Beispiel Wärmepumpen können dazu beitragen. In unseren Augen belegt die Studie, dass ein solcher Pfad eine Vielzahl von Vorteilen bringen kann", sagt Dr. Martin Sabel, Geschäftsführer des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP) e.V.

Keine Förderung für fossil betriebene Wärmeerzeuger

Vor diesem Hintergrund sieht der BWP die Förderstrategie des Bundeswirtschaftsministeriums untermauert, der zufolge künftig neben erneuerbaren Systemen nur noch sogenannte Hybridheizungen gefördert werden sollen, die einen Mindestanteil erneuerbarer Energien einbinden. Die Zuschüsse für rein fossil betriebene Wärmeerzeuger sollen gestrichen werden. "Hybridheizungen, zum Beispiel Kombinationen aus Brennwert- und Wärmepumpen-Technik, sind eine gute Möglichkeit, den Sanierungsstau in deutschen Heizungskellern aufzulösen, ohne die langfristigen Klimaziele durch Lock-in-Effekte zu blockieren", so Sabel. (fei)

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