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Wärmebrücken, Schimmel, Dämmung

Häufig sind sogenannte Wärmebrücken für das Auftreten und die Vermehrung von Schimmel verantwortlich. Diese Stellen im Haus sind besonders gefährdet.

Wärmebrücke unter richtigen Bedingungen unproblematisch

Durch eine unzureichende Dämmung entstehen Wärmebrücken. Über sie entweicht während der Heizperiode permanent Wärme nach außen. Die Folgen? Sinkende Oberflächentemperatur der angrenzenden Raumwände, Kondenswasser und Schimmelpilzbefall.  "Wärmebrücken sind Bereiche, die in den Wintermonaten eine kühlere Oberflächentemperatur aufweisen und damit zur Auskühlung der Räume beitragen. So lange die Oberflächentemperatur der Wände oberhalb von 13 °C liegt, gilt eine Wärmebrücke als unproblematisch was Schimmelpilzbildung betrifft", erläutert Thomas Molitor, stellvertretender technischer Leiter bei ISOTEC. Dies besage auch die entsprechende DIN-Norm 4108.

Manche Stellen im Wohnraum sind besonders gefährdet, auszukühlen und Schäden aufzuweisen. Dazu zählen insbesondere:

  • Außenwandecken
  • auskragende Balkone
  • Fensterrahmen
  • Heizkörpernischen
  • Deckenanschlüsse
  • vorspringende Stahlträger
  • ungedämmte Stahlbetonbauelemente

Eigentümer sollten diese Stellen und die daran anschließenden Wandoberflächen im Blick behalten – und bei Feuchte- oder Schimmelverdacht einen Fachmann um Einschätzung bitten.

Auf die richtige Lüftung kommt es an

Bei bauphysikalischen Wärmebrücken können die Bewohner auch eigenhändig vorbeugen, um ein gesundes Raumklima herzustellen. Zwei bis drei Mal am Tag sollte bei voll geöffneten Fenstern für fünf bis zehn Minuten stoßgelüftet werden. Gekippte Fenster sind für einen Luftaustausch völlig ungeeignet. Viele Menschen lüften trotzdem im Winter wenig oder gar nicht, um die Wärme in den Räumen zu halten. Aber anders als viele vermuten, kostet die Stoßlüftung bei voll geöffneten Fenstern kaum Heizenergie und hat entscheidende positive Wirkungen: Die warme und feuchte Raumluft wird hinaus befördert, kühle und trockene Außenluft hineingelassen. Diese kann aufs Neue Feuchtigkeit aufnehmen - und beim nächsten Lüften wieder nach draußen transportieren.

Auch richtiges Heizen kann Schimmel verhindern

Eine zweite wichtige Maßnahme, um dem Schimmel vorzubeugen ist es, ordnungsgemäß zu heizen. Um Energiekosten zu sparen, begehen viele Menschen immer wieder den gleichen Fehler: Sie drehen tagsüber die Heizung runter und abends drastisch rauf. Auf den ausgekühlten Wänden schlägt sich dann die Feuchtigkeit nieder, die beim ganz normalen Wohnen – etwa durch Schwitzen, Atmen, Kochen, Duschen usw. – entsteht.  "Bei Wohnräumen sollte deshalb eine stabile Temperatur von mindestens 19 bis 21°C herrschen. Bei wenig genutzten Zimmern wie etwa Gästezimmer, Abstellkammer oder Hauswirtschaftsraum von mindestens 16 °C", empfiehlt Molitor.

Schimmelpilz und Wärmebrücken beseitigen lassen

Ist der Schimmelpilzbefall bereits eingetreten, sollte sofort gehandelt werden. Das Bundesumweltamt empfiehlt, bei einer befallenen Fläche von mehr als 0,5 Quadratmetern unbedingt eine Fachfirma einzuschalten.  Zur Verhinderung zukünftigen Schimmelbefalls könne beispielsweise eine ISOTEC-Klimaplatte eingesetzt werden, so Molitor. Dabei werden die nach außen zeigenden Wände des Gebäudes von innen mit Klimaplatten versehen.  "Bei dem von uns eingesetzten System sind diese Platten nur wenige Zentimeter dick. Dadurch wird kein Wohnraum vergeudet und selbst Fensterlaibungen oder Heizkörpernischen können problemlos in die Sanierung mit einbezogen werden", erklärt Molitor.

Zusätzlich verwendete Dämmkeile sorgen dafür, dass auch weitere Wärmebrücken an Bauteilen – wie zum Beispiel Decken- oder Innenwandanschlüssen – dauerhaft beseitigt bleiben. Dieses Innendämmsystem wurde in Bezug auf Feuchteschutz und Wärmedämmeigenschaften wissenschaftlich und praktisch geprüft. Es entspricht bauphysikalisch allen praktischen und behördlichen Anforderungen und macht alle Wärmebrücken dicht. Da die Klimaplatten ein mineralisch-basischer Baustoff sind, bieten sie sich als ökologisch und ökonomisch sinnvolle Lösung an, um dauerhaft Wärmebrücken und Schimmelpilz zu verhindern. (fei)

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