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Energiewende in Gebäuden: 30.000 Fachkräfte fehlen

Der Spitzenverband der Gebäudetechnik VdZ hat untersucht, wie sich die Energiewende auf das ohnehin knapper werdende Fachkräfteangebot in der Branche Sanitär Heizung Klima (SHK) auswirkt - mit eindeutigen Ergebnissen.

Klimaneutraler Gebäudebestand bis 2050

Angestrebt wird ein klimaneutraler Gebäudebestand bis 2050 – mindestens 80 Prozent weniger Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 1990. Zur Erreichung dieses Ziels müssen zukünftig jedes Jahr 12-13 Milliarden Euro zusätzlich investiert werden. Dies wurde bereits im Rahmen der Energieeffizienzstrategie Gebäude im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums 2016 durch Prognos ermittelt. Die neue Studie zeigt jetzt: zur Umsetzung werden bis zu 130.000 zusätzliche Arbeitskräfte benötigt. Auf die SHK-Branche entfallen dabei bis 2025 20.000 und langfristig 15.000 zusätzliche Beschäftigte.

In der SHK-Branche sind derzeit etwa 500.000 Beschäftigte tätig. Davon arbeiten rund 100.000 in der Industrie, ca. 50.000 im Großhandel und ca. 350.000 im Handwerk. "Unsere Analyse zeigt, dass sich die Fachkräftelücke bis 2035 verschärft: Der SHK-Branche fehlen dann rund 30.000 Arbeitskräfte. Hinzu kommt hier die Energiewende als potentieller weiterer Treiber für den Fachkräftemangel", erklärt Friedrich Seefeldt von Prognos AG. Das Schweizer Wirtschaftsforschungs- und Beratungsunternehmen hat die Analyse im Auftrag des VdZ ausgeführt.

VdZ Grafik SHK Fachkraeftemangel 23april2018

Fachkräftebedarf und -angebot mit und ohne zusätzliche Investitionen in die Energiewende. (Quelle: VdZ e.V./prognos)

 

SHK-Branche profitiert

"Die Energiewende bietet insbesondere für unsere Branche große Chancen. Mehrinvestitionen von etwa 13 Millarden Euro garantieren langfristige Planungssicherheit. Man kann heute nur jedem jungen Menschen raten, eine Herausforderung in der SHK-Branche anzunehmen", sagt VdZ-Geschäftsführer Dr. Michael Herma. Zwar konkurriere die SHK-Branche mit anderen Wachstumsbranchen um die Fachkräfte der Zukunft, wenn sie es jedoch schaffe, sich als besonders attraktiver Arbeitgeber abzuheben, könne sie vom enormen Investitionspotential durch die Energiewende stark profitieren. (fei)

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