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Entwicklung Energieerzeugung und Strombedarf 2010 – 2030 – 2050 auf der Basis von Szenario-Berechnungen des Fraunhofer IEE in 2019: Das deutsche Energiesystem verbrauchte 2010 über 4.000 TWh fast ausschließlich fossile Primärenergie, davon wurden 2.900 TWh importiert. Strom wird der zukünftige Primärenergieträger und die direkte Stromnutzung bringt hohe Effizienzgewinne. Biomasse, Solar- und Geothermie weisen dagegen nur geringe Anteile auf. (Quelle: Fraunhofer)

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Die Energie-Experten der Fraunhofer-Institute ISE, ISI und IEE ziehen in ihrem „Barometer der Energiewende 2019“ ein ernüchterndes, aber nicht überraschendes Fazit: „Der Ausbau der erneuerbaren Energien schreitet voran, aber zu langsam. Wir sind nicht auf Kurs, um den Zielen des Klimaabkommens von Paris gerecht zu werden und die Energiewende in allen Sektoren tatsächlich zu schaffen“.

Barometer der Energiewende 2019

„Die deutsche Energiewende ist – physikalisch gesprochen – an einer Phasengrenze angekommen und so, wie bei einem Phasenübergang der weitere Temperaturanstieg ins Stocken gerät, ist bei der Energiewende die weitere Ersetzung fossiler Energiequellen ins Stocken geraten. Die gegenwärtigen Installationsraten für die erneuerbaren Energiequellen werden absehbar nicht mehr den Verlust von Erzeugungsleistung durch die altersbedingt ausscheidenden Wind- und Solaranlagen überschreiten“, stellt Prof. Dr. Clemens Hoffmann, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE in Kassel, fest. Zusammen mit seinen Fachkollegen Prof. Dr. Hans-Martin Henning, der das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg leitet und Sprecher der Fraunhofer-Allianz Energie ist, und Prof. Dr. Mario Ragwitz, dem stellvertretenden Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Innovations- und Systemforschung ISI, kommentierte Hoffmann gerade die Ergebnisse des „Barometer der Energiewende 2019“, mit dem das Fraunhofer IEE jährlich den Stand der deutschen Energiewende bewertet. Dazu werden auf Basis der Ist-Werte des Vorjahres mithilfe von Szenario-Modellierungen Zielwerte für 2050 berechnet und Zielpfade aufgezeigt, die eine Transformation des Energiesystems hin zu einer 100 Prozent regenerativen Energieversorgung ermöglichen.

Zubau bei Wind- und Solarenergie zu gering

„Der Zubau in der Windenergie lag 2018 bei 3,82 GW Leistung für Onshore und Offshore zusammen (Brutto-Zubau, also Neu- und Ersatzinstallationen). Um die in Paris vereinbarten Klimaziele einer 95%igen Minderung von Treibhausgasen noch erreichen zu können, müssen wir nach unseren Szenario-Modellierungen diese Rate bis 2030 auf rund 11 GW pro Jahr, also etwa das Dreifache, steigern. Bei der Photovoltaik lag der Zubau in 2018 bei 2,3 GW. Hier muss der notwendige Zielzubau bis 2030 auf rund 8,5 GW pro Jahr, also etwa das 3,5-fache, wachsen“, bilanziert Prof. Hoffmann.

Fraunhofer Energiewende Barometer 2019 Photovoltaik b

Der Zubau bei der Photovoltaik lag in 2018 bei 2,3 GW. Um die in Paris vereinbarten Klimaziele einer 95%igen Minderung von Treibhausgasen noch erreichen zu können , muss nach den Szenario-Modellierungen des Fraunhofer IEE die Rate bis 2030 auf rund 8,5 GW pro Jahr, also etwa das 3,5 fache, wachsen. (Quelle: Fraunhofer)

Fraunhofer Energiewende Barometer 2019 Windenergie klDer Zubau in der Windenergie lag 2018 bei 3,82 GW Leistung für Onshore und Offshore zusammen (Brutto-Zubau, also Neu- und Ersatzinstallationen). Um die in Paris vereinbarten Klimaziele einer 95%igen Minderung von Treibhausgasen noch erreichen zu können , muss nach den Szenario-Modellierungen des Fraunhofer IEE die Rate bis 2030 auf rund 11 GW pro Jahr, also etwa das Dreifache, steigen. (Quelle: Fraunhofer)

Zielsetzung

„Das deutsche Energiesystem verbrauchte 2010 über 4.000 TWh fast ausschließlich fossile Primärenergie, davon wurden 2.900 TWh importiert. Der zukünftige Hauptprimärenergieträger wird Strom aus Wind und Sonne sein. Und die direkte Stromnutzung bringt hohe Effizienzgewinne. Darauf muss die Energiewende ausgerichtet werden“, umreißt Hoffmann die Zielsetzung.

 

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