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Strom aus Cloud: Oftmals teurer als Ökostromvertrag

Community- oder Cloudtarife werden oft als ergänzende Stromtarife zu Photovoltaik- und Stromspeicheranlagen angeboten. Eine aktuelle Analyse zeigt jedoch, dass nicht alle Community- und Cloudangebote das halten, was sie versprechen.

Nur vier von zehn Cloud-Angeboten günstiger

Eine aktuelle Untersuchung des Bonner Markt- und Wirtschaftsforschungsunternehmens EuPD Research hat sogenannte Cloud- und Communitytarife analysiert, die von Energieversorgern und Hardwareproduzenten neben Photovoltaik (PV)-Anlagen und Stromspeichern gerne als „innovative Dienstleistung“  zum Reststrombezug angeboten werden. Dafür wurden die zehn gegenwärtig in Deutschland verfügbaren Tarife im Detail verglichen mit dem Ziel anhand eines Kriterienkataloges den besten Tarif mit PV-Anlage und Stromspeicher zu finden. Zudem wurde die Wirtschaftlichkeit der Community- und Cloudtarife mit der Reststromlieferung eines normalen Ökostromtarifs verglichen.

Das Ergebnis: Nur vier der zehn untersuchten Community- und Cloudangebote in den untersuchten Regionen boten einen günstigeren Tarif als ein alternativer  Ökostromtarif. Die Wirtschaftlichkeitsanalyse brachte außerdem eine Preisdifferenz der jährlichen Kosten in Höhe von ca. 260 Euro zwischen dem teuersten und dem günstigsten Tarif zutage. Neben der Wirtschaftlichkeit als wichtigster Analysefaktor sind die folgenden sieben Kriterien ebenfalls in die Bewertung eingeflossen: Preistransparenz, Service, Flexibilität, Informationsgehalt auf der Webseite, Vertragslaufzeit, deutschlandweite Verfügbarkeit und zusätzliche Einnahmequellen. Im aktuellen Vergleich konnte sich erneut nach 2018 die sonnen GmbH mit deren Tarifangebot sonnenFlat aus ihrer sonnenCommunity als Testsieger durchsetzen. Unter den Top 3 Anbietern finden sich außerdem das Hamburger Unternehmen LichtBlick mit dem Tarif SchwarmBatterie sowie das in Leipzig ansässige Unternehmen SENEC GmbH mit dem Tarif SENEC-Cloud.

Analyseschwerpunkt: Die jährlichen Kosten

Der Analyseschwerpunkt von EuPD Research lag auf die jährlichen Kosten der Cloudstrom-Angebote. Die meisten Anbieter staffeln ihre Preise nach Größen wie z.B. Jahresverbrauch und sorgen so für Transparenz. Daneben wurden aber auch Angebote identifiziert, die den Preis erst bei einem vor-Ort-Termin fest- bzw. offenlegen. „Ein solches Vorgehen steht natürlich Transparenz und Vergleichbarkeit der Angebote entgegen“, so die Studienautoren von EuPD Research.

Kleinere Cloudgröße wirtschaftlich oftmals besser 

Ausschlaggebend für die Cloudkosten ist zudem deren richtige Auslegung. Bei Angeboten mit feststehender Cloudgröße hat sich in der Wirtschaftlichkeitsanalyse gezeigt, dass es sich oftmals für den Kunden lohnt die kleinere Cloudeinheit auszuwählen, auch wenn die größere Cloudeinheit mit der passenden Speichergröße der virtuellen Cloud eine vermeintlich optimale Lösung bietet. Die Berechnungen legten hier offen, dass die kleinere Größe wirtschaftlicher ausfällt. „Für den Kunden ist es in jedem Fall ratsam, die Berechnung einmal selbst durchzuführen, um die für sich optimale Größe zu finden“, empfiehlt das Bonner Marktforschungsinstitut. (aho)

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