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Forscher entwickeln Hochtemperaturspeicher für Ökostrom

An der TH Mittelhessen haben Forscher einen Hochtemperaturspeicher für Strom aus erneuerbaren Quellen entwickelt. Mit diesem Verfahren sollen 80 Prozent der Ausgangsenergie nutzbar sein.

Hochtemperaturspeicher kostengünstig skalierbar

Die Wissenschaftler um Projektleiter Prof. Dr. Stefan Lechner vom Zentrum für Energietechnik und Energiemanagement (etem.THM) entwickeln einen neuartigen Hochtemperaturspeicher, um Energie als Wärme zu speichern. Elektrische Heizelemente erzeugen dabei Wärme von bis zu 1.200 Grad. Diese wird in Keramikelementen gespeichert. Bei Bedarf wird sie über eine Gasturbine in Strom und Heizenergie umgewandelt. Mit diesem Verfahren sollen 80 Prozent der Ausgangsenergie nutzbar sein. "Durch die unkomplizierte Einspeicherung erneuerbarer Energien in Zeiten hoher Produktion und eine zeitversetzte Rückgewinnung von Strom und Wärme können ganze städtische Quartiere versorgt werden. Das System liefert Energie für Haushalte, Gewerbe und auch Elektrofahrzeuge", erklärt Lechner. Im Vergleich zu anderen Technologien sei die Kapazität der Hochtemperaturspeicher zudem kostengünstig skalierbar.

Demoanlage mit 1.750 kWh

Forschungsschwerpunkte des Projekts liegen unter anderem auf Fragen der optimalen Geometrie des Speichers und der Integration der Heizelemente in den aus keramischen Formsteinen bestehenden Speicherblock. Bestimmte Bauteile wie zum Beispiel Turbinenlaufräder oder Keramikkomponenten wollen die Wissenschaftler mit Verfahren der Lasertechnik fertigen, um die Gesamteffizienz der Anlage zu verbessern. Kooperationspartner für das Projekt sind die Stadtwerke Gießen und die Heuchelheimer Schunk GmbH. Die Kooperationspartner bauen auf dem Betriebsgelände der Stadtwerke Gießen eine Demonstrationsanlage mit einer Speicherkapazität von 1.750 Kilowattstunden auf. Großanlagen mit deutlich höherer Kapazität von bis zu 100 Megawattstunden sind möglich. (fei)

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