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Umweltbundesamt

Heizungen erreichen nach 15 bis 20 Jahren das Ende ihrer Lebensdauer und sind technisch veraltet. In Deutschland sind etwa 50 Prozent der Ölheizungen und 36 Prozent der Gasheizungen älter als 20 Jahre (Quelle: BDEW "Wie heizt Deutschland?" 2019).

Zwei Drittel der Heizkessel nutzen keine Brennwerttechnik und sind daher nicht auf dem Stand der Technik (Quelle: ERHEBUNGEN DES SCHORNSTEINFEGERHANDWERKS 2018, ZIV).

Wie effizient ist Ihr aktuelles Heizgerät?

Einem Heizgerät, ob alt oder neu, sieht man nicht ohne weiteres an, wie (in)effizient es arbeitet. Der Feuerungswirkungsgrad, den der Schornsteinfeger misst, liefert keine verlässliche Aussage darüber. Seit 2016 erhalten auch alte Gas- und Öl-Heizkessel im Gebäudebestand eine Energieverbrauchskennzeichnung. Heizkessel der Klassen C und D verschwenden Energie und sollten erneuert werden. Mit dem Etikett können Sie die Effizienzklasse ihres jetzigen Heizkessels mit der eines neuen Heizgerätes vergleichen. Es gibt auch einen Online-Rechner, um die Effizienzklasse zu ermitteln, wenn Ihr Heizkessel noch kein Etikett erhalten hat. Dann können Sie rechtzeitig planen, bevor Ihr Heizkessel eines Tages defekt sein sollte und schneller Ersatz her muss.

Wie hoch ist der Energieverbrauch Ihrer Heizung?

Einen ersten Überblick, ob der Energieverbrauch Ihres Hauses zu hoch ist, können Sie sich mit Hilfe von Internet-Ratgebern verschaffen. Der HeizCheck schätzt ein, wieviel Energie Sie sparen können. Sie benötigen dafür nur wenige Angaben zum Gebäude und die letzte Abrechnung des Energieversorgers. Mit dem ModernisierungsCheck können Sie ermitteln, wie wirtschaftlich zum Beispiel die Erneuerung der Heizung ist.

Im Rahmen der Kampagne "Haus sanieren – profitieren" der Deutschen Bundesstiftung Umwelt bieten Handwerker kostenlose Energie-Checks an. Ergebnis des etwa 30-minütigen Rundgangs durch das Haus ist ein erster Überblick über den energetischen Zustand des Gebäudes und der Heizungsanlage – eine gute Grundlage für eine ausführlichere Energieberatung.

Um herauszufinden, mit welchen Maßnahmen und Maßnahmenpaketen Sie wie viel Energie und Energiekosten einsparen können, empfiehlt sich eine individuelle Energieberatung durch qualifizierte Berater - staatlich gefördert. Für eine geringe Kostenbeteiligung (etwa 40 Euro( bieten die Verbraucherzentralen unkomplizierte und professionelle Energieberatungen an.

Förderung

Auch wenn immer wieder über eine künftige Abwrackprämie gesprochen wird: Wer seine Heizung austauschen möchte, kann schon heute von zahlreichen Fördermöglichkeiten profitieren. Dazu zählen das Programm "Energieeffizient Sanieren" und das "Marktanreizprogramm Erneuerbare Energien". Darüber hinaus gibt es noch weitere, teilweise regionale Programme. Welche Förderprogramme für Sie in Frage kommen, können Sie in einem Online-Ratgeber ermitteln.

Heizen mit Erneuerbaren Energien

Aktuell heizen die Deutschen immer noch vor allem mit fossilen Energieträgern: Rund drei Viertel aller Wohnungen werden mit Erdgas (48 Prozent) oder Öl (26 Prozent) geheizt (Quelle: BDEW "Wie heizt Deutschland?" 2019). Um die CO2-Emissionen im Haushalt zu senken, muss die Energieversorgung langfristig aus erneuerbaren Energien gespeist werden. Ölheizungen emittieren am meisten CO2 und sollten deshalb kurzfristig ganz verschwinden, auch Gasheizungen bieten nur eine mittelfristige Perspektive. Solarthermie nutzt die Sonnenstrahlung, um zum Beheizen der Wohnräume oder der Trinkwassererwärmung beizutragen. Holz sollte möglichst effizient und emissionsarm eingesetzt werden und vorzugsweise aus Reststoffen der Holzverarbeitung stammen (wie z.B. Holzpellets oder -briketts). Das größte Potenzial hat die Erdwärmepumpe, deren Antriebsstrom aus immer mehr erneuerbaren Energien stammen wird – dann sind Wärmepumpen das umwelt- und klimafreundlichste Heizsystem. Klimafreundliche Heizungsanlagen erkennen Sie auch an ihrer Energieeffizienzklasse ab A+, die besten schaffen sogar A+++.

Was gilt es sonst noch zu beachten?

Heizung als Gesamtsystem: Damit eine Heizung möglichst effizient funktioniert, muss das ganze System optimal eingestellt und aufeinander abgestimmt sein: Wärmeerzeuger, Heizflächen, Thermostatventile, Pumpen- und Reglereinstellungen. Eine solche "Heizungsoptimierung" lohnt sich auch bei bestehenden Heizkesseln. Nur unter dieser Voraussetzung arbeiten Brennwertkessel auch tatsächlich im Brennwertbetrieb (d.h. der Wasserdampf im Abgas wird abgekühlt und fällt als Kondensat an). Auch bei Wärmepumpen und Solaranlagen ist ein effizienter Betrieb kein Selbstläufer. Beauftragen Sie deshalb beim Heizungstausch eine "Heizungsoptimierung", damit sich die erwartete Energieeinsparung auch tatsächlich einstellt. Fragen Sie Ihren Heizungsinstallateur danach!

"Am Ball bleiben" – Monitoring: Wer in eine neue Heizung investiert, erwartet Einsparungen an Energie und an Heizkosten, damit sich die Investition auch rechnet. Ob sich diese Einsparungen auch tatsächlich einstellen, sollten Sie kontrollieren, indem Sie regelmäßig den Verbrauch der Heizung überwachen. Ein einfaches Hilfsmittel dafür ist zum Beispiel das kostenlose Energiesparkonto.

An das ganze Haus denken: Eine Heizung kann nur so effizient arbeiten, wie es das zu beheizende Haus ermöglicht. Schon kleine Maßnahmen  wie die Dämmung der obersten Geschossdecke sparen Energie und rechnen sich schnell. Lassen Sie sich beraten, wie Sie ihr Haus sanieren können, entweder auf einmal zum Effizienzhaus oder schrittweise mit dem "individuellen Sanierungsfahrplan". Sowohl die Beratung als auch die Sanierungsmaßnahmen werden staatlich gefördert.

Quelle: Umweltbundesamt

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