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Im Forschungsverbund EleiK entwickelten vier Partner aus Forschung und Wirtschaft eine in Fertigparkettböden integrierte Fußbodenheizung: Ein elektrisch leitfähiger Klebstoff direkt unter der Edelholz-Nutzschicht erzeugt bei Anlegen einer elektrischen Spannung Wärme.

Das System hat eine sehr geringe thermische Trägheit und kann Fußbodenoberfläche und Raumluft in kurzer Zeit aufwärmen. 

Versorgt mit erneuerbarem Strom, stellt die elektrische Parkettheizung ein klimafreundliches Heizsystem dar.

Das Herzstück der elektrischen Parketheizung ist der leitfähige Klebstoff. Die Rezeptur dafür entwickelte das EleiK-Team erfolgreich auf Basis der leitfähigen Additive Ruß, Graphit und Carbon Nano Tubes. Bereits in der Projektlaufzeit erfüllte der Klebstoff weitgehend alle klebetechnischen Anforderungen und könnte durch geringe Modifikationen die Beanspruchungsgruppe D4[1] erreichen. Im Boden befindet er sich direkt unterhalb der obersten Nutzschicht aus Edelholz. Darunter liegen eine hochverdichtete Faserplatte und ein Unterzug aus Fichtenholz. Im Vorhaben gelang es, entsprechende Fertigparkettelemente unter realen Produktionsbedingungen herzustellen. Endanwender könnten diesen Fußboden ähnlich leicht verlegen wie herkömmliches Fertigparkett.

Zusätzlich entwickelte das Projektteam eine Bedieneinheit für den Nutzer mit elektrischer Regelungstechnik, die Ist-Werte wie die Raumluft- und Bodentemperatur verarbeiten und darüber die Heizleistung regulieren kann. Die Energiezufuhr erfolgt im Schutzkleinspannungsbereich bis 42 Volt Gleichspannung – ein Bereich, in dem auch bei direkter Berührung kein Risiko eines Stromschlags besteht.

Als einfach verlegbares Niedertemperatur-Strahlungsheizsystem mit geringer Aufbauhöhe und kurzen Aufheizzeiten eignet sich das Konzept für viele Gebäudetypen im Neu- und Altbaubereich gleichermaßen.

Das Vorhaben „Serienreife Entwicklung eines beheizbaren Verbundwerkstoffes durch Funktionalisierung einer Bindemittelschicht bei der Fertigung klassischer Holzwerkstoffe (EleiK)“ wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über den Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) gefördert.

Quelle: FNR

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