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Die horrend steigenden Energiepreise, die Angst vor Putins Liefer-Stopp, die Forderung nach regenerativen Energien gegen den Klimawandel – all dies sorgt derzeit für viel Verunsicherung. Lohnt es sich überhaupt noch, in gasbetriebene Industrieheizungen zu investieren?

Die Antwort auf diese Frage ist wichtig. Denn sie bestimmt mit darüber, wie schnell Gewerbe und Industrie ihren Beitrag zur Energiewende leisten werden. Und wie gut es gelingt, die Zukunftsanforderung Klimaschutz auch wirtschaftlich vernünftig zu erfüllen.

Beim Unterschied zwischen Wohn- und Industriegebäuden fängt das Missverständnis an

Die Unsicherheit ist groß. Lohnt es sich überhaupt noch, in gasbetriebene Hallenheizungen zu investieren? Zweifel werden auch durch die Medienberichterstattung befeuert. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will ein Verbot von neuen Gasheizungen, heißt es beispielsweise plakativ1). Dabei werden schon mal relevante Details überlesen. Denn der Bundesminister sagte zudem, dass es beim „Aus“ für Gasheizungen ausschließlich um neue Gasheizungen für Wohngebäude (mit mehrjähriger Übergangsfrist) geht, ausdrücklich jedoch nicht um gasbetriebene Industrieheizungen. In Produktions-, Lager- und anderen Hallengebäuden stellen Infrarot-Dunkelstrahler durch ihre drastischen Energiesparpotenziale vielfach die einzige sinnvolle Möglichkeit dar, um die enormen Raumvolumina bei vergleichsweise geringen Investitionskosten flexibel, wirtschaftlich und CO2-sparend zu beheizen.

Welche Handlungsoptionen die Industrie hat

Prüft man gewissenhaft die Handlungsoptionen, die sich den Unternehmen bieten, wird schnell deutlich: Jenseits von ideologischen Betrachtungen gibt es in puncto Hallenbeheizung ein eindeutiges Bild. Ganz gleich ob Gas, Strom, Öl oder Wasserstoff: alle Energieträger sind teuer. Am höchsten sind die Kosten für Strom. Erschwerend kommt die teilweise begrenzte Verfügbarkeit hinzu. Das gilt insbesondere für Wasserstoff. Experten gehen davon aus, dass es ungefähr noch zwei Jahrzehnte braucht, bis das grünes Gas fossiles Methan vollständig ersetzen kann.

Welche Fakten eine wirtschaftliche Entscheidung sichern

Betriebswirtschaftliche Fragestellungen haben bei der Suche nach der richtigen Industrieheizung eine große Bedeutung. Denn alle Wirtschaftsunternehmen sind einer Gewinnerzielungsabsicht verpflichtet. Industrieheizungen sind langfristige Investitionen, deren Betriebskosten die der Investition über den Lebenszyklus schon vor der Energiekostenexplosion um das sechs bis 20-fache übersteigen. Eine nachhaltige wie ökonomisch vernünftige Entscheidung für die eine oder andere Heiztechnik stützt sich daher immer auch auf die folgenden Fragen:

  • Wie unterscheiden sich die Gesamtkosten (Verbrauch, Energie, Investition)?
  • Wie flexibel sind die Systeme in puncto
    • Regelung,
    • Anpassungen, z. B. bei geänderter Hallennutzung,
    • Einsatzmöglichkeiten verschiedener Energieträger (auch regenerativ)?
  • Wie genau passt die Heizung zum Hallennutzungsprofil?

Bei der Beantwortung dieser Fragen sollte man sich besser nicht von Spekulationen leiten lassen. Denn was die Industrie braucht, sind verlässliche wirtschaftliche Rahmenbedingungen und belastbare Fakten.

Quelle: Kübler

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