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Die Bundesregierung hat letzte Woche erneut um-fangreiche Änderungen an der Förderrichtlinie für die „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG) veröffentlicht. Diese sollen schon zum 1. Januar 2023 für neue Förderanträge gelten. Insbeson-dere die moderne Holzenergie wird beim Heizungstausch künftig massiv behindert.

„Die Bundesregie-rung bremst auf diese Weise die Energiewende in Gebäuden vor allem im ländlichen Raum aus und verspielt die Chance auf eine rasche technologieoffene und soziale Energiewende“, sagt eine Allianz von Fachverbänden. Die verschärften Emissions- und Effizienzgrenzwerte sind für die weit überwie-gende Anzahl der Holz-, Hackschnitzel- und Pelletkessel sowie für wassergeführte Pelletkaminöfen in-nerhalb von drei Wochen nicht nachzuweisen. Über 95 Prozent der bisher förderfähigen Holzzentral-heizungen dürften dadurch ihre Förderfähigkeit verlieren. Bisher eingereichte und bis zum Jahresende 2022 gestellte Anträge sind von den Änderungen nicht betroffen. 

„Technische Anpassungen zur Wiedererlangung der Förderfähigkeit lassen sich kurzfristig nicht um-setzen. Die dafür benötigten Forschungs- und Entwicklungs- sowie Prüfkapazitäten können kurzfristig nicht mehrere hundert Anlagen optimieren und die Zertifikate rechtzeitig zum Jahreswechsel bereit-stellen“, betonen die Verbände. Momentan werden nach Schätzung des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbands (DEPV) nur max. 5 Prozent der bisher förderfähigen Kessel und Öfen in der Lage sein, die zum 1. Januar 2023 geforderten Voraussetzungen zu erbringen. Scheitholzvergaser, Hackschnit-zelheizungen und wassergeführte Pelletkaminöfen werden damit vorläufig weitgehend von der För-derung ausgeschlossen. Das überstürzte Vorgehen der Bundesregierung führt somit zu einer massi-ven Wettbewerbsverzerrung unter den Herstellern von Holzfeuerungen und zu einer weiteren Ein-bahnstraße in der Energieversorgung Deutschlands. 

Im Gegensatz zur bislang praktizierten Förderung wird die neue BEG technische Innovationen für mehr Effizienz und Luftreinhaltung nicht befördern, sondern verhindern – weil Holzzentralheizungen zukünftig vermehrt ohne Förderung installiert werden dürften. Hier sind nur die gesetzlichen Min-destanforderungen einzuhalten, die weniger anspruchsvoll sind als die bisher schon in der Förderung geltenden Anforderungen. 

Auch die sinnvolle Kombination von Holzenergie mit Solarthermie wird auf diese Weise nicht beför-dert, sondern voraussichtlich seltener umgesetzt als bisher. Hinzu kommt, dass Gebäudenetze nicht mehr mit 100 Prozent Holzenergie betrieben werden dürfen, sondern nur noch mit maximal 75 Pro-zent und das auch nur mit einem reduzierten Fördersatz. 

Daher dürfte sich die nun massiv beschränkte BEG-Förderung zwei Jahre nach ihrem Start von einem ursprünglich erfolgreichen Instrument zur Beschleunigung der Energiewende im Gebäude zu einem Hemmschuh für den Heizungstausch in Gebäuden insbesondere mit hohem Wärmebedarf entwi-ckeln. 

Quelle: DEPV

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