Die Heizungsindustrie steht vor großen Herausforderungen. Effizienzsteigerung, Kostensenkung und nachhaltiger Umgang mit Ressourcen stehen ganz oben auf der Agenda. Eine vielversprechende Technologie, die diesen Anforderungen gerecht wird, ist die eXergiemaschine. Doch was verbirgt sich hinter dieser Innovation und wie kann sie Planern und Installateuren helfen? Zwei Experten stehen Rede und Antwort: Thomas Zimpel, Geschäftsführer und Vertriebsleiter von varmeco GmbH, der seit über 25 Jahren in der Branche tätig ist, und Sebastian Rogalski, Produktmanager der eXergiemaschine.
Entwicklung der eXergiemaschine: Lösung für hohe Rücklauftemperaturen
Warum wurde die eXergiemaschine überhaupt entwickelt? Thomas Zimpel erklärt, dass die Maschine ursprünglich für den Einsatz in Fernwärmeanlagen, speziell im Bereich der Trinkwassererwärmung, entwickelt wurde. „Bei vielen Anlagen mit hohem Zirkulationsanteil hatten wir immer wieder Probleme mit zu hohen Rücklauftemperaturen. Diese führen nicht nur zu Ineffizienzen, sondern auch dazu, dass technische Anschlussbedingungen nicht eingehalten werden können“, erklärt Zimpel, der als Geschäftsführer und Vertriebsleiter bei varmeco die Entwicklung solcher Lösungen maßgeblich vorantreibt.
Sebastian Rogalski, der als Produktmanager die eXergiemaschine betreut, ergänzt: Das Problem betrifft nicht nur Fernwärmeanlagen. Auch in anderen Bereichen wie der Solarthermie oder der Nutzung von Abwärme bietet die Exergiemaschine enorme Vorteile. Sie ist besonders dann hilfreich, wenn die Vorlauftemperaturen für die gewünschte Heizleistung oder Warmwasserbereitung nicht ausreichen“.
Funktionsweise: So arbeitet die Exergiemaschine
Wie funktioniert die eXergiemaschine konkret? Zimpel erklärt, dass das Hauptproblem, das die Maschine löst, die Zerstörung der Temperaturschichtung in Warmwasserspeichern durch den Zirkulationsbetrieb ist. „In vielen Anlagen läuft die Zirkulation aus hygienischen Gründen rund um die Uhr. Dadurch wird die Schichtung im Speicher zerstört, vor allem, wenn bis zu 70 Prozent des Betriebs im Zirkulationsbetrieb stattfinden“, erklärt er. "Die eXergiemaschine stellt diese Schichtung wieder her und sorgt für eine optimale Wärmeverteilung - unabhängig von der Nutzung durch den Endverbraucher.“
Die eXergiemaschine gibt es in verschiedenen Leistungsgrößen von 3 kW bis 100 kW, wobei die 100-kW-Version derzeit in der Entwicklung ist. Rogalski ergänzt: „Das Besondere an der eXergiemaschine ist, dass sie mit höheren Temperaturen arbeitet - zwischen 45 und 55 Grad. Dadurch erreicht sie einen höheren Wirkungsgrad, was sich besonders positiv auf die Energieeinsparung und den Gesamtwirkungsgrad des Systems auswirkt.“
Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten
Die eXergiemaschine ist nicht nur für Fernwärmesysteme gedacht. Auch Wärmepumpensysteme können von ihr profitieren, insbesondere dann, wenn die von der Wärmepumpe gelieferten Temperaturen für Heizung oder Warmwasser nicht ausreichen. „Ein weiteres großes Einsatzgebiet ist die Nutzung von Abwärme“, sagt Rogalski. „Zum Beispiel bei Kälteanlagen, die bisher ungenutzte Abwärme abgeben. Mit der eXergiemaschine kann diese Wärme effizient in das Heizsystem eingespeist werden.“
Auch solarthermische Anlagen, die oft mit hohen Rücklauftemperaturen zu kämpfen haben, profitieren von der Technologie. „Die Exergiemaschine trägt dazu bei, den Ertrag solcher Anlagen zu steigern und die Effizienz zu verbessern“, ergänzt Zimpel.
Darüber hinaus bietet die Exergiemaschine einen weiteren Vorteil, der vor allem für Installateure interessant ist: „Sie verlängert die Laufzeiten von Wärmepumpen, indem unnötige Schaltvorgänge vermieden werden. Das schont Kompressoren und Motoren und verlängert so die Lebensdauer der gesamten Anlage“, erklärt Rogalski.
Fazit für Planer und Installateure
Für Planer und Installateure eröffnet die eXergiemaschine vielfältige Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung. Sie löst nicht nur das Problem hoher Rücklauftemperaturen, sondern sorgt auch für eine bessere Nutzung von Wärme aus Solarthermie, Wärmepumpen und Abwärme. Durch die Reduzierung der Schaltzyklen ermöglicht sie zudem einen störungsfreien und langlebigen Betrieb der Anlagen.
Quelle: varmeco