Futuristisches Design und Keimzelle für kreative Projekte – das bietet das neugebaute Innovationszentrum in Lippstadt. Das Baukonzept setzte sich gegen insgesamt 247 Entwürfe durch. Als architektonischer Blickfang wertet das Gebäude das Gelände in Lippstadts Osten auf und vereint Studierende und Unternehmen unter einem Dach. Das innovative Gebäude wird mit innovativen Deckenstrahlheizungen von FRENGER SYSTEMEN beheizt und gekühlt, die auch die Akustik verbessern.
Lange lag das Grundstück brach und bot mit der ehemals legendären und später abgebrannten Diskothek keinen schönen Anblick mehr. Seit kurzem steht nun ein futuristischer Neubau an gleicher Stelle. Ein optisches Highlight in Herzform, das jedem ins Auge sticht, der sich dem Gebiet von Norden nähert.
Insgesamt 247 Bewerbungen gab es für das europaweit ausgeschriebene Projekt. Nach dem vorgeschriebenen Auswahlprozess blieben noch 14 Entwürfen übrig. Zur Überraschung und Freude aller Beteiligten konnte sich ein lokales Architekturbüro mit seinem Entwurf behaupten.
Seit 2014 ist die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Lippstadt, kurz GWL, Eigentümerin des rund 18.000 Quadratmeter großen Grundstücks, das sich in unmittelbarer Nähe zur Hochschule Hamm-Lippstadt (HSHL) und verschiedenen großen und mittelständischen Unternehmen befindet. Gemeinsam mit der HSHL wurde das Baukonzept für das Innovation Quarter Lippstadt (IQL) entwickelt, das unter anderem Existenzgründer*innen unterstützen soll. Dabei sollte der Name den Sinn des Baus widerspiegeln – die Entwicklung und den Einsatz von Innovationen. Deshalb wurde auf die Nutzung energieeffizienter und innovativer Systeme gerade bei Heizung und Kühlung gesetzt, erzählt Jan Timmermann, als Bauingenieur bei der GWL zuständig für die technische Gebäudeausrüstung.
Begegnen, vernetzen, zusammen arbeiten
Das moderne Gebäude umfasst eine Fläche von insgesamt 4.300 Quadratmeter. Es besteht aus Büroflächen für die GWL, einem Hörsaal für die Hochschule sowie verschieden große Nutzflächen zur Miete, deren Größe variabel dem jeweiligen Bedarf angepasst werden kann. Der sogenannte, allgemein zugängliche Marketplace in der Gebäudemitte dient dabei als ein Ort der Begegnung und der aktiven Zusammenarbeit. Hier können sich Hochschule und die im Gebäude ansässigen als auch externe Unternehmen einfach vernetzen und austauschen. Rund 17 Millionen Euro investierte die GWL in das Innovationszentrum. Nach einer Bauzeit von rund 18 Monaten erfolgten im Frühjahr 2022 der Umzug der GWL und der Hochschule sowie der Einzug der Mieter.
Bis zu fünf Mieteinheiten umfasst das Innovation Quarter. Den Mietern stehen großflächige Außenparkplätze mit Ladestationen für E-Autos sowie zwei Innenhöfe zur Verfügung.
Innovative Technik bietet mehrere Funktionen
Beheizt und gekühlt wird das Innovation Quarter mit Heiz- und Kühlsegel des Typs Smartline. Diese wurden hergestellt und montiert von FRENGER SYSTEMEN BV mit Sitz in Groß-Umstadt. „Bei den Deckensysteme handelt es sich um höchst innovative Technik, die hervorragend zum modernen Gebäudekonzept passt“, findet Jan Timmermann. „Sie vereinen mehrere Funktionen, das überzeugt mich voll und ganz. Sie heizen, kühlen und verbessern dank Perforation die Akustik. Und auch optisch machen sie was her.“ Rund 200 Deckensegel wurden als Doppelstranglösung, d.h. zwei Segel hintereinander, von den Frenger-eigenen Monteuren installiert. Weitere rund 50 Deckensegel sind einzeln oder als Doppelsegel (parallel nebeneinander) an der Decke montiert. Sie alle sind mit einer sogenannten Akustiklochung versehen.
Diese Perforation hat den Vorteil, dass über einen breiten Frequenzbereich von 250 Hz bis 4.000 Hz Schall absorbiert wird. Die Schallenergie dringt in das perforierte Deckensegel, dadurch wird Reibung in Wärme umgewandelt und absorbiert. So wird einfach die Akustik und die Nachhallzeit verbessert - trotz der Baukonstruktion aus dominierendem Stahlbeton und Glas.
Akustik verbessert, Schall reduziert
Rund 230 der insgesamt 243 Heiz- und Kühlsegel SMARTLINE sind zusätzlich mit Akustik-Volumenabsorber, kurz AVA, versehen. Diese Akustikelemente erhöhen die ohnehin schon gute Schallabsorption der perforierten Deckensegel weiter und wirken dazu in einem deutlich vergrößerten Frequenzbereich. Besonders die Absorption von tiefen und mittleren Frequenzen, in denen sich die menschliche Stimme bewegt, ist normalerweise eine Herausforderung und erfordert anspruchsvolle und aufwändige Maßnahmen. Der AVA aus dem Hause Frenger Systemen bietet hier eine um bis zu 220 % verbesserte Absorptionsleistung. Dabei erfolgt die Montage des Absorbers einfach oberhalb der Heiz- und Kühlsegel. Teure Ersatzmaßnahmen wie Wandbespannungen werden so meist überflüssig.
Die Baubreite aller Deckensegel beträgt 0,80 Meter, die Baulänge liegt bei 2,60 Meter. Lediglich zwei Segel sind mit einer Länge von 2,0 Metern etwas kürzer. Basis der SMARTLINE-Segel ist ein stabiles Stahlrohrregister, durch das je nach Jahreszeit warmes oder kaltes Wasser zirkuliert. Hochwertige Aluminium-Strangpress-Profile dienen als Wärmeüberträger. Der Wärme- und Kälteübergang zur sichtbaren Stahlverkleidung erfolgt durch patentierte Magnettechnik. Die Heizleistung wurde mit einer Vorlauftemperatur von 50° C und einer Rücklauftemperatur von 40° C bei einer Raumtemperatur von 22° C ausgelegt.
Oberhalb der Deckensegel sind rund 80 FRENGER-Kühlkonvektoren montiert. Beide Systeme sorgen für angenehme Raumtemperaturen in heißen Sommermonaten.. Beeindruckt ist der Bauingenieur Timmermann von der innovativen Technik. „Sowohl die Heiz- und Kühlsegel als auch die Kühlkonvektoren arbeiten sehr schnell, völlig geräuschlos und ohne Zugluft. Das sorgt für ein behagliches Raumklima. Dazu sind sie wartungsfrei und bieten eine Lebensdauer von 30 Jahren und mehr“. Für ihn ist klar: „Die Deckensysteme kann ich jedem uneingeschränkt weiterempfehlen.“
Das Gehäuse des Kühlkonvektors besteht aus verzinktem und lackiertem Stahlblech. Kühlwasser durchströmt die Lamellen-Wärmeüberträger und kühlt so angenehm und völlig zugfrei. Für die Kühlleistung beträgt die Vorlauftemperatur 16° C und die Rücklauftemperatur 19° C, die Raumtemperatur liegt dann bei max. 26° C.
Quelle: Frenger Systemen