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Neues EU-Energielabel: Heizsysteme erst nach dem Jahr 2020 betroffen

Das EU-Parlament hat die Änderung der Energiekennzeichnung beschlossen. Die neuen Energiekennzeichen sollen ab Ende 2019 gelten, für Heizungen und Warmwasserbereiter aber erst nach dem Jahr 2020.

ESTIF: "Erst Erfahrung sammeln"

Die Bewertungsskala des EU-Energielabels wird nach der Änderung nur noch von A bis G reichen, die Plus-Klassen entfallen. Die zwischen Ende 2015 und April 2017 mit Labels versehenen Heizsysteme, die mit Gas-, Öl, elektrischen Wärmepumpen, Biomasse sowie Kombinationen mit Solarthermie betrieben werden, erhalten jedoch weiterhin Labels bis zur Klasse A+++. Eine Änderung ist erst für die Zeit nach dem Jahr 2020 vorgesehen. Der europäische Solarthermie-Verband ESTIF bewertet das Vorgehen positiv.

"Wir begrüßen, dass sich Hersteller und Installateure von Heizungen und Warmwasserbereitern vorerst nicht umstellen müssen, da das Label gerade neu eingeführt wurde. Die Heizungsbranche und die Verbraucher müssen erst Erfahrungen mit der Kennzeichnung sammeln. Nur Systeme mit erneuerbaren Energien können bisher die effizientesten Kategorien von A+ oder besser erreichen", erläutert Pedro Dias, Generalsekretär von ESTIF. Der Verband koordiniert das EU-geförderte Projekt LabelPack A+ zur Unterstützung der Einführung der Heizungsverbundanlagen mit erneuerbaren Energien, das auf deutscher Seite vom Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) umgesetzt wird.

Energielabel: Es besteht Änderungsbedarf

Gleichwohl zeichnet sich innerhalb des EU-Projekts Änderungsbedarf am Energielabel für Heizungsanlagen und Warmwasserbereiter ab. "Wir konnten bereits viele Verbesserungsvorschläge und berechtigte Kritik unterschiedlichster Zielgruppen einsammeln, die wir auswerten und der EU-Kommission zur künftigen Überarbeitung der Verordnung zur Verfügung stellen, was auch ein Projektziel ist", sagt Jörg Mayer, Geschäftsführer des BSW-Solar.
So würden beim Label wichtige Einsatzbereiche nicht berücksichtigt, beispielsweise die Integration der Solarthermie in eine bestehende konventionelle Heizungsanlage. Befragungen von Hauseigentümern hätten zudem ergeben, dass die Vielzahl der unterschiedlichen Labels verwirrend sei und gerade das Verbundanlagenlabel häufig missinterpretiert werde. (fei)

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