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Handwerk:SHK-Betriebe können sich über volle Auftragsbücher freuen.

Das Sanitär-, Heizungs- und Klimahandwerk hat im Jahr 2017 mit 42,9 Milliarden Euro erneut ein Umsatzplus erwirtschaftet. Die hohe Handwerker-Nachfrage verlangt vielen Kunden indes Geduld ab.

Private Auftraggeber an der Spitze

Die knapp 51.000 SHK-Betriebe haben nach Einschätzungen des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima vom anhaltenden Bauboom in Deutschland sowie vom Modernisierungsgeschäft bei Bädern und Heizungen profitiert. Der Umsatzanteil beim Neubaugeschäft lag demnach bei 28,2 Prozent. 71,8 Prozent Umsatzanteil stammen aus dem Modernisierungsgeschäft. Die Hauptkunden stellten mit einem Anteil von 61,2 Prozent die privaten Auftraggeber, gefolgt von gewerblichen Kunden (15,2 %), Wohnungsbaugesellschaften (14,6 %) und der öffentlichen Hand (9,0 %).

Lange Wartezeiten: "Niemand muss frieren"

Friedrich Budde, Präsident des ZVSHK, zeigt sich angesichts der Zahlen zufrieden. „Der durchschnittliche Auftragsbestand der Betriebe lag 2017 bei rund 11 Wochen. Allein das zeigt schon die hohe Nachfrage im Markt.“ Die starke Auslastung führe mitunter zwar zu längeren Wartezeiten für den Kunden, gibt Budde zu. „Aber im Notfall helfen unsere Innungsbetriebe wie gewohnt schnell und zuverlässig. Niemand muss frieren oder ohne fließend Wasser auskommen.“

Der viel diskutierte „Handwerkermangel“ ist allerdings in vielen SHK-Betrieben Realität, wie die Zahlen des ZVSHK zeigen. Obwohl die Zahl der Beschäftigten trotz eines sehr engen Arbeitsmarktes seit zehn Jahren kontinuierlich wächst (um durchschnittlich ein Prozent pro Jahr), fehlen weiterhin gut ausgebildete Fachkräfte. „Bei einer leicht rückgängigen Anzahl von 50.812 Betrieben ist die Zahl der Beschäftigten 2017 gegenüber dem Vorjahr zwar auf 369.219 gestiegen, unser Bedarf ist aber ungleich höher. So berichtete im Jahr 2017 mit 46 Prozent fast jeder zweite Innungsbetrieb über offene Stellen“, resümiert Budde.

ZVSHK: Handwerk auch weiterhin unverzichtbar

Der ZVSHK-Präsident schreibt den Betrieben des Sanitär-, Heizungs- und Klimahandwerks eine tragende Rolle bei der „Zukunftsgestaltung des Landes“ zu. Die Energiewende im Wärmemarkt und der wachsende Bedarf an altersgerechten Bädern seien treibende Faktoren. „Während von rund 20 Millionen Heizungsanlagen gerade einmal ein Fünftel effizient ist, fehlen schon heute mindestens zwei Millionen altersgerecht ausgestattete Wohnungen. Ohne uns werden diese Mammutaufgaben nicht zu bewältigen sein.“ (aho)

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