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Die Klimawende benötigt eine Wärmewende.

Zum ersten offiziellen Welttag der Kältetechnik belegt eine Kurzstudie des Deutschen Kälte- und Klimatechnischen Vereins (DKV e. V.) das riesige Klimaschutzpotential der Kälte-, Klima- und Wärmepumpentechnik. Der DKV kommt in seiner Studie zu dem Ergebnis, dass mit dem Einsatz von Wärmepumpen die Emissionen im Wärmesektor bis 2050 um 250 Millionen Tonnen, entsprechend 80 %, reduziert werden können.

Die Unternehmen der Kälte-, Klima- und Wärmepumpentechnik gehören mittlerweile zu den führenden Branchen Deutschlands. Sie alle fordern ein zügiges politisches Handeln sowie die Förderung eines breiten Einsatzes CO₂-neutraler Technologien, wie z. B. der Wärmepumpe. „Mit knapp 55 % der verbrauchten Endenergie ist der Wärmesektor einer der größten Verbraucher fossiler Energie und damit einer der größten CO₂-Emittenten in Deutschland. Bisher wurde dem Wärmesektor nicht viel Beachtung zugesprochen. Eine politische Entscheidung zum verstärkten Einsatz Wärmepumpen würde einen erheblichen Beitrag zur Emissionsminderung leisten“, so Prof. Dr.-Ing. Ullrich Hesse, Vorsitzender des DKV und Inhaber der Kältetechnik-Professur der TU Dresden.

Wärmepumpen sind die effizientesten Systeme zur Bereitstellung von Wärme bis zu Temperaturen von 150 °C. Bei elektrischen Antrieben auf Basis von erneuerbaren Energien arbeiten sie ohne CO₂-Emissionen und machen so Gas- und Ölheizungen überflüssig. Bis 2050 kann durch Nutzung von Umweltwärme sowie industrieller und gewerblicher Abwärme mittels Wärmepumpen 80 % des nationalen Wärmebedarfs für Raumheizung, Warmwasser und Prozesswärme bereitgestellt werden.

„Die Fridays-for-Future-Bewegung hat die großen Handlungslücken der Politik im Klimaschutz aufgedeckt. Die jungen Menschen fordern Veränderungen und kritisieren die Politik zurecht, nicht genug zu tun und vor allem nicht schnell genug zu handeln“, sagt Hans-Josef Fell, Präsident der Energy Watch Group und Wegbereiter des Erneuerbare-Energien-Gesetzes. „Die Wärmepumpe steht im Wärmesektor im Zentrum einer Umstellung auf 100 % Erneuerbare Energien, und zusammen mit der Abwärme aus der Kältetechnik sowie mit  saisonalen und Kurzzeit-Wärme- und Kältespeichern kann die Wärmeversorgung in Deutschland mit vorhandener Technik CO₂-frei werden“ so Fell weiter.

Das moderne Leben, wie wir es kennen, wäre ohne Kältetechnik nicht möglich: Das Potenzial der Kältetechnik muss im Zusammenhang mit Klimaschutzmaßnahmen in vielen Bereichen, wie der Energiewende oder Gebäudesanierung, zukünftig mehr ausgeschöpft werden. Kühlsysteme mit hoher oftmals ungenutzter Abwärme finden sich z. B. entlang der Lebensmittel-Kühlkette von der Produktion bis zum Handel, in der Pharma- und Chemieindustrie und zur Kühlung von Rechenzentren. Damit ist die Kältetechnik schon jetzt essenziell für unsere Sicherheit, Gesellschaft und Wirtschaft. Die bei der Kühlung solcher Anwendungen anfallenden riesigen Abwärmepotentiale müssen endlich intelligent mit unterschiedlichsten Technologien genutzt werden, um fossile Heizungen zu ersetzen.  

Über die Vorteile der CO₂-freien Wärmeerzeugung hinaus sowie der damit reduzierten Abhängigkeit von Energieträger-Importen bieten die Branchen der Kälte-, Klima- und Wärmepumpentechnik zukunftssichere, anspruchsvolle und interessante Berufsfelder.

Mehr Information und Studie: https://bit.ly/2KCPf6A

Quelle: www.dwr-eco.com

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