Das Nachrichtenportal für TGA-, HLK- und Sanitär-Experten
Das ist die aktuelle Marktsituation für intelligente Gebäudetechnik

Der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) hat die aktuelle Marktsituation für Smart Home-Devices untersucht. Fazit: Die Stimmung in der Branche ist positiv.

Smart Home-Umfrage: Fragen und Ergebnisse im Detail

Insgesamt nahmen 104 elektrohandwerkliche Unternehmen an der qualitativen Umfrage teil.

  • Die Mehrzahl der Teilnehmer (85 Prozent) installiert bis zu zehn Projekte im Jahr. Rund 15 Prozent der Betriebe vermarkteten mehr.
  • Gut zwei Drittel der Befragten gaben an, KNX bevorzugt zu installieren. Die weiteren Antworten entfielen in absteigender Reihenfolge auf free@home, Loxone, digitalstrom, eQ-3, EnOcean und Coviva.
  • „Welche Vorteile sehen Sie bei diesem System?“: Die Antworten beziehen sich nicht ausschließlich auf das in der vorhergehenden Frage meistgenannte KNX. Jeder Teilnehmer konnte die Vorteile seines bevorzugten Systems nennen. Hieraus ergab sich jedoch ein Bild, welche Anforderungen die E-Handwerke an ein Smart Home-System stellen. Diese sind in absteigender Reihenfolge: Interoperabilität (auch gewerkeübergreifend) sowie Vielseitigkeit der realisierbaren Lösungen, Produktreife, Zuverlässigkeit, sicherer Datentransfer, einfache Nachrüstung im Bestand, einfache Programmierung und der Kostenfaktor für Kunden.
  • „Welchen Herausforderungen standen Sie in Ihren letzten Smart Home-Projekten gegenüber?“: Mit dieser Frage sollte analysiert werden, auf welche Unwägbarkeiten elektrohandwerkliche Betriebe in der Praxis stoßen. Diese Erkenntnisse helfen insbesondere bei der Produktentwicklung der Hersteller. Die meistgenannten Antworten lauteten: Schnittstellen-Probleme zwischen Systemen und Produkten (auch gewerkeübergreifend), Programmierung zu komplex und zeitaufwändig, Integration von Sprachsteuerung, Steuerung für Kunden zu komplex und Preis für Kunden zu hoch.
  • „Was wäre aus Ihrer Sicht notwendig, um mehr Smart Home-Anwendungen realisieren zu können?“: Die vorgegebenen Antwortkategorien sollten nach „trifft voll zu“ bis „trifft nicht zu“ ähnlich einem Schulnotensystem bewertet werden. In der beiliegenden Tabelle werden die häufigsten gewählten Antwortkategorien grün dargestellt. Darüber hinaus nennenswerte Antwortzahlen werden gelb gefärbt. Kategorien mit geringen Antworten sind rot.
  • „Welches Smart Home-System wird zukünftig überwiegend installiert werden?“: Die Frage zielte darauf ab, einen Ausblick auf den zukünftigen Markt zu erhalten. Nach wie vor sieht die Mehrheit der befragten Unternehmer KNX vorne; allerdings sind dies nur noch rund 40 Prozent. Die zweithäufigste Antwort entfällt mit immerhin gut 14 Prozent auf sogenannte „Amazon-Lösungen“. Danach folgt free@home mit 11 Prozent.
  • „Werden Sie oder Ihre Mitarbeiter sich in den nächsten drei Jahren im Bereich Smart Home weiterbilden?“: Die überwiegende Mehrheit (81 Prozent) bejaht diese Frage. Nur sieben Prozent ist sich sicher, keine Weiterbildungsmaßnahmen wahrzunehmen. Zwölf Prozent sind noch unentschlossen.
  • „Was denken Sie, wie sich Ihr Smart Home-Umsatz im Wohnbau in den nächsten fünf Jahren entwickelt?“: Drei von vier Betrieben (75 Prozent) ist davon überzeugt, dass der Umsatz steigen wird. Nur drei Prozent der Unternehmer glaubt, dass dies nicht der Zukunftsmarkt für den Betrieb ist.

ZVEH Smart Home Studie

Was wäre aus Ihrer Sicht notwendig, um mehr Smart Home-Anwendungen realisieren zu können? (Quelle: ZVEH)

Smart Home-Umfrage: Fazit

KNX ist nach wie vor das dominierende System. Doch die Studie hat auch gezeigt, dass der Markt offenbar schon mit Mitbewerbern wie Amazon, Google und Co. rechnet. Die Anforderungen, die die Betriebe in der täglichen Praxis erleben, sind zwar vielzählig, lassen sich jedoch auf übergeordnete Kategorien reduzieren. So wurde immer wieder der Wunsch nach verbesserter Interoperabilität zwischen Systemen geäußert. Damit wird ein Problem angesprochen, das mit dem wachsenden Smart Living-Markt vermutlich eher zunehmen wird. Hier könnten sich Hersteller profilieren. Eine große Mehrheit aller Unternehmer gab an, dass ein Qualifizierungsbedarf besteht. Dies geht einher mit dem Problem, ausreichend Fachkräfte am Markt zu finden. Nicht zuletzt sehen die Unternehmer aber vor allem eine umsatzstarke Zukunft im Smart Home-Markt. (fei)

Schlagwörter: ,
0
0
0
s2smodern