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NHW-Wettbewerb Smart Micro Housing

Hessens größte Wohnungsbaugesellschaft setzt auf unkonventionelle Ideen. Ab Dienstag, den 1. September 2020, können sich Tüftler und Kreative an einem internationalen Wettbewerb zum „Smart Micro Housing“ beteiligen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen ein Haus mit maximal 20 Quadratmetern Wohnfläche entwerfen, das nicht nur transportabel und energieautark, sondern im Inneren auch mit smarter Technologie ausgestattet ist.

„Wir begegnen dem Wohnungsmangel im Rhein-Main-Gebiet gerade mit vielen Neubau-Projekten, gleichzeitig wollen wir aber auch das Potential von unseren unbebauten Flächen so optimal und nachhaltig wie möglich nutzen“, erklärt Dr. Thomas Hain, Leitender NHW-Geschäftsführer, die Idee hinter dem Wettbewerb. „Eine ergänzende Möglichkeit sehen wir in der temporären Aufstellung von transportablen Micro Houses, die mit nachhaltiger und smarter Technologie ausgestattet sind. Daher starten wir diesen besonderen Aufruf, mit dem wir Innovationskraft entfalten möchten – in unserem Unternehmen, aber auch in der Wohnungswirtschaft selbst.“ Die beste Idee soll am Ende des Wettbewerbsverfahrens in die Realität umgesetzt werden. „Dann möchten wir in einem Feldversuch testen, ob das Haus serienfähig ist“, so NHW-Geschäftsführer Hain.

Standorte mit idealen Bedingungen

Für das maximal vier Meter hohe Häuschen hat die NHW schon mögliche Standorte in Frankfurt ausgewählt: ihre Siedlungen in der Melibocusstraße in Niederrad und in der Albert-Schweitzer-Straße in Nieder-Eschbach. Hier sieht der für Immobilienmanagement zuständige NHW-Geschäftsführer Dr. Constantin Westphal die besten Bedingungen für den geplanten Testbetrieb des Prototypen: „Die Siedlungen bieten viel freie Fläche, können aber nicht ohne weiteres ergänzt werden – vielleicht in ein paar Jahren. Bis dahin bleibt ihr Potential ungenutzt. Diese Lücke könnten die kleinen Häuser schließen.“ Als temporärer Wohnraum seien die barrierefreien Micro Houses ideal für die Bedürfnisse älterer Menschen, Singles oder Studenten geeignet. „Beginnt der Lückenschluss, können die Gebäude an einen neuen Standort umziehen“, sagt Westphal.

Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und smartes Wohnen in einem Haus

Die Bauweise des künftigen Micro Houses solle möglichst innovativ sein, betont der für Frankfurt zuständige NHW-Regionalcenterleiter Holger Lack: „Wir wünschen uns, dass der Prototyp vorzugsweise in Modulbauweise und gerne auch unter Einsatz von 3D-Druck-Technologie für das gesamte Gebäude oder die Gestaltung einzelner Teile entsteht.“ Voraussetzung sei zudem eine autarke Energieversorgung, etwa mit einem eigenen Frisch- und Abwasserwassertank und durch den Einsatz von Photovoltaik. „Wichtig ist uns, dass effiziente Energienutzung, Nachhaltigkeit und smartes Wohnen zusammengedacht werden“, erklärt Lack. „Im Inneren wollen wir keinen Hüttenzauber, sondern die größtmögliche Einbindung neuester Verfahren der Informations-, Kommunikations- und Sensortechnologie – zum Beispiel einen schlüssellosen Zugang oder Blockchain-Systeme“, so Holger Lack weiter.

Zuerst Teilnahme-, dann Planungswettbewerb

Bevor die ersten Mieterinnen und Mieter einziehen können, braucht es jedoch noch viele Ideen und ein zweistufiges Wettbewerbsverfahren. Virginia-Annabelle Andres betreut dieses als zuständige Projektleiterin: „Mit ihrer Komplexität und den Anforderungen aus unterschiedlichen Disziplinen ist die Aufgabe ideal für Arbeitsgemeinschaften geeignet. Wir freuen uns über gemeinsame Bewerbungen verschiedener Berufsgruppen, zum Beispiel von Architekten, Ingenieuren und Softwareentwicklern.“ Diese können sich ab 1. September 2020 auf der eigens eingerichteten Webseite www.smart-microhousing.de zum Wettbewerb anmelden, hier finden sie auch die Teilnahmebedingungen und Auslobungsunterlagen. Bis zum 17. November 2020 dürfen die Teilnahmeanträge eingereicht werden, die eine interne Jury im Anschluss sichtet. Danach werden die besten Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einem Planungswettbewerb eingeladen, in dessen Verlauf die Wettbewerbsarbeiten konkret ausgearbeitet und anschließend erneut bewertet werden. „Wenn alle Genehmigungen rechtzeitig erteilt sind, könnten wir mit dem Bau unseres Prototypen im Sommer 2021 beginnen“, sagt Andres.

Quelle: NHW

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