An die Trinkwasserqualität in Deutschland werden hohe Ansprüche gestellt. Bei der Errichtung von Trinkwasser-Installationen bedarf es geschultes Personal. Zwei neue VDI-Richtlinien sagen detailliert, worauf es bei Planung, Ausführung, Betrieb und Instandhaltung ankommt, und wie die Personen, die diese Aufgaben übernehmen, qualifiziert sein müssen.
VDI 6023 Blatt 1 gilt für alle Trinkwasser-Installationen auf Grundstücken und in Gebäuden. Sie kann sinngemäß auch für mobile Anlagen, z.B. auf Wasserfahrzeugen angewendet werden. Die Richtlinie gibt Hinweise für die Planung, Errichtung, Inbetriebnahme, Nutzung, Betriebsweise und Instandhaltung aller Trinkwasser-Installationen. Die Bedeutung der Trinkwasser-Installation für gesundes Wohnen und Arbeiten verlangt eine Verständigung unter allen verantwortlichen Partnern. Die Gesamtverantwortung liegt beim Betreiber im Sinne der Trinkwasserverordnung.
Die Richtlinie VDI-MT 6023 Blatt 4 bildet für die Personen, die Trinkwasser-Installationen planen, errichten, betreiben sowie instand halten, eine wichtige Schulungsbasis. Es werden die Schulungskategorien A für verantwortlich Planende und B für Ausführende definiert. Neu hinzugekommen ist die Kategorie FM für Betreiberpersonal. Zudem wird die Einweisung C für den Nutzer einer Trinkwasser-Installation bestimmt.
Trinkwasserhygiene: Schulung wiederholen
Der VDI empfiehlt, das Schulungswissen sowie die Inhalte der Richtlinienreihe VDI 6023 in die einschlägigen Studien- und Ausbildungspläne aufzunehmen. Da sich im Fachgebiet Trinkwasserhygiene regelmäßig neue Erkenntnisse ergeben, spricht sich der VDI für eine Wiederholung der Schulung nach fünf Jahren aus.
Die Schulungen nach dieser Richtlinie vermitteln allen im Bereich des Trinkwassers tätigen Personen ein Basisverständnis der Hygiene in Trinkwasser-Installationen sowie konkrete, handlungsrelevante Hinweise für den sicheren Umgang mit Trinkwasser. So wird die gesundheitliche Unbedenklichkeit gesichert.
Laut Experten infizieren sich jedes Jahr mindestens 30.000 Menschen mit Legionellen. Diese Bakterien können sich bei Temperaturen zwischen 25 und 45 °C im Trinkwasser vermehren, insbesondere, wenn das Wasser stagniert. Die Infektion mit Legionellen geschieht durch lungengängige Aerosole, z.B. beim Duschen, und ist lebensgefährlich. Betreiber von Trinkwasser-Installationen müssen stets die aktuellen Anforderungen der Trinkwasserverordnung und aller einschlägigen allgemein anerkannten Regeln der Technik erfüllen. Die Schulung des Personals sowie die Einhaltung der Anforderungen an Planung, Ausführung, Betrieb und Instandhaltung sind dabei das A und O.
Die Gefahr von Legionellen wird auch im VDI-Podcast “Technik aufs Ohr” angesprochen. Experte Arnd Bürschgens erklärt, warum Schulungen zur Trinkwasserhygiene so wichtig sind. Zudem gibt es Tipps, wie jeder zu Hause gegen verunreinigtes Leitungswasser vorgehen kann. Hier reinhören.
Quelle: VDI