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Der deutsche Wärmepumpenmarkt zeigt ein beeindruckendes Absatzwachstum im erstes Halbjahr 2023 - doch gleichzeitig gibt es kritische Signale im Bereich der Förderanträge. Diese Entwicklung wirft Fragen auf zur Zukunft der nachhaltigen Wärmetechnologie in Deutschland. Die Ergebnisse aus einer EUPD Research Befragung von 351 Wärmepumpeninstallateuren zeigen anhand von Lieferzeiten wie wichtig es ist, einen vollständigen Überblick über die relevanten Daten zu haben.

Die aktuelle Berichterstattung über den deutschen Wärmepumpenmarkt wirkt widersprüchlich und erscheint für Verbraucher undurchsichtig. Während der Bundesverband der Deutschen Heizindustrie jüngst veröffentlichte Zahlen präsentiert, die im ersten Halbjahr 2023 einen Absatz von 196.500 Wärmepumpen zeigen, was einem Anstieg von 105 Prozent im Vergleich zu 2022 entspricht1, zeigen die Zahlen der Förderanträge in der BAFA-Statistik einen deutlichen Rückgang der Förderanträge. Nach den Antragsdaten wurden 2022 monatlich im Durchschnitt 29.060 Anträge gestellt, während es 2023 nur noch etwa 7.845 pro Monat sind, was einem Rückgang von 73 Prozent entspricht2. In den medialen Berichterstattungen werden Absatz, Zahl der Förderanträge und Nachfrage oft gleichbedeutend behandelt, ohne auf ihre Unterschiede einzugehen.

Bei genauerer Betrachtung des Kaufprozesses wird deutlich, dass Förderanträge vor der offiziellen Beauftragung eines Installationsbetriebes gestellt werden müssen3 und dass bis zur Antragsbearbeitung durchschnittlich vier Monate vergehen4. Zudem finanzieren einige Käufer ihre Wärmepumpe ohne Fördermittel. Weiterhin ist es üblich, dass ein Produkt erst in den Absatz einfließt, wenn es tatsächlich dem Kunden überlassen wurde. Um die gesamte Marktsituation zu verstehen, müssen daher auch die Lieferzeiten und Produktionskapazitäten berücksichtigt werden. EUPD Research hat im Rahmen des WärmepumpenMonitor© 2023 insgesamt 351 Installateure befragt, darunter auch zum Beschaffungsprozess. Im Durchschnitt gaben mehr als 30 Prozent der befragten Installateure an, dass es länger als neun Monate dauert, bis bestellte Wärmepumpen geliefert werden. Es gibt sogar Marken, bei denen Installateure von Lieferzeiten von über einem Jahr sprechen.

Angesichts der langen Liefer- und Bearbeitungszeiten sowie der steigenden Zahl von Förderanträgen im Jahr 2022, die im August ihren Höhepunkt erreichte, ist davon auszugehen, dass der Absatz erst in den letzten beiden Quartalen des Jahres 2023 zurückgehen wird. Dennoch wird insgesamt für 2023 mit einem neuen Wärmepumpen-Absatzrekord von 350.000 Stück in Deutschland gerechnet2, was auf einen Auftragsstau aus dem Jahr 2022 sowie auf einige Neubestellungen aus diesem Jahr zurückzuführen ist.

In Bezug auf die zukünftige Entwicklung des Wärmepumpenmarktes äußerte sich Markus Hoehner, CEO von EUPD Research, wie folgt: „Der Rückgang der Förderanträge deutet zwar auf eine Marktberuhigung hin, aber dies sollte im Kontext und zusammen mit anderen Indikatoren betrachtet werden. Steigende Produktionskapazitäten bei den Herstellern und steigende Gaspreise für Endverbraucher werden im Winter zu einer erneuten Dynamisierung des Wärmepumpenmarktes führen.“

1 Bundesverband der Deutschen Heizindustrie: Marktentwicklung Wärmepumpenmarkt 2023 – 1. Halbjahr

2 Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle: Monatsstatistik Bundesförderung für effiziente Gebäude

3 Bundesverband Wärmepumpe e.V.: BEG Förderprogramm 

4 Deutsche Umwelthilfe: Pressemitteilung 

Quelle: EUPD-Research

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