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Förderaufruf BBSR

BMI und BBSR fördern Forschungs- und Entwicklungsvorhaben

Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) haben gestern die Förderrunde des neu zugeschnittenen Innovationsprogramms Zukunft Bau gestartet.

Green Building

Weil grünen beziehungsweise nachhaltigen Immobilien im Zuge der Klimadebatte eine wachsende Bedeutung beigemessen werden, beobachten Experten ein zunehmendes Angebot an Nachhaltigkeitszertifikaten. Dennoch stellen sich Projektentwickler und Bauträger weiterhin die Frage, weshalb kosten- und ressourcenaufwändig zertifizieren, wenn in Deutschland obligatorisch mit der Energieeinsparverordnung (EnEV) nach einem anspruchsvollen Standard gebaut wird. „Es stimmt zwar, dass die Bundesrepublik schon relativ starke Vorgaben mit Blick auf die Nachhaltigkeit im Gebäudesektor wie etwa die EnEV hat. Sie behandelt aber hauptsächlich das Thema Energieeffizienz – und nicht ebenso wichtige Punkte einer ganzheitlichen Betrachtung. Dabei spielen die ‚graue Energie‘ in Gebäuden oder etwa Aspekte der Standortqualität eine genauso wichtige Rolle“, erklärt Michael Schwaiger, CEO der Schwaiger Group. Dem Experten zufolge zeichnen Green Building Zertifikate ein breiteres Bild, was die Nachhaltigkeit von Immobilien bedeutet.

Zusätzliche Investitionen für Beratung, Material und Lizenz
„LEED kostet Geld”, sagt Schwaiger. Nicht nur das Zertifikat sowie das Honorar der Berater und Prüfer, sondern auch Material und Technik kosten mehr als Standardausführungen. Die Materialkosten machen etwa 15 bis 20 Prozent mehr aus, wenn man nach LEED-Standards baut. „Betrachten wir etwa die Einzelraumregelung, dass jede Gewerbeeinheit einzeln, sprich autark, geregelt werden können muss. Auch der Einsatz von sogenannten Selbstschlussarmaturen zum Wassersparen kostet ein Vielfaches von gängigen Armaturen “, erklärt Schwaiger. Objekte LEED gerecht zu sanieren, stellt laut Schwaiger im Vergleich zum Neubau vor besondere Herausforderungen, da die Infrastruktur noch nicht vorhanden ist.

Immer mehr Mieter fordern Green Building Zertifikate
Nicht nur Investoren und Bauherren erkennen die Notwendigkeit, nachhaltige Immobilienentwicklungen durch einen ganzheitlichen Ansatz bei der Projektentwicklung zu berücksichtigen. Immer mehr Unternehmen verschreiben sich einer Green Building Prämisse bei der Anmietung von neuen Büroflächen für ihre Mitarbeiter. „Ein Argument, das jeder Bauherr versteht, ist, dass es immer mehr vom Nutzer gefordert wird. Große Firmen haben immer häufiger die Vorgabe, nur noch in LEED zertifizierte Immobilien zu ziehen. Besonders internationale Unternehmen achten darauf. Deshalb gibt es die meisten LEED-Zertifikate in Frankfurt“, erklärt Patrick Mahler, Green Building Berater bei Alpha Immobilien Consulting. Schwaiger ergänzt: „Gerade bei der Verwertung einer Immobilie spielt LEED eine Rolle. LEED bei Gewerbe- und Büroimmobilien bedeutet mehr internationale Mietinteressenten.”

Zertifizierungszahlen nehmen zu
Obwohl LEED eher bei großvolumigen Investments eine Rolle spielt, nehmen die Zertifizierungszahlen im Allgemeinen zu. Mahler: „Das Thema wird auch für mittlere Investmentgrößen immer interessanter – und nicht nur für größere Frankfurter Büroimmobilien.“

Quelle: Schwaiger Group

synavision

Erstmals gibt es jetzt in Europa ein Zertifikat für die Betriebsqualität von technischen Anlagen in Gebäuden. Die französische Agentur COPILOT hat den neuen Prüfstandard zusammen mit Eurovent und REHVA eingeführt, um das Technische Monitoring und die Inbetriebnahme von Gebäuden zu zertifizieren.

Günter Carpus

Seit Juli 2019 ist Günter Carpus neuer 1. Vorsitzender des AACHEN BUILDING EXPERTS e. V. (ABE). Er löst Bert Wirtz ab, der sich künftig als Beisitzer auch weiter im Vorstand des ABE engagieren wird. Der Ehrenpräsident der IHK Aachen initiierte schon vor einigen Jahren den Aufbau des Kompetenznetzwerks für innovatives Bauen. Seit dessen Gründung im August 2016 war Wirtz 1. Vorsitzender des Vereins.

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