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Energiebilanz depi

Etwa 30 % der CO2-Emissionen in Deutschland entstehen beim Betrieb von Gebäuden, vor allem für Raumwärme und Warmwasser. Heizungen mit fossilen Brennstoffen wie Gas und Öl sind dabei wesentliche Verursacher. Mit erneuerbaren, nahezu klimaneutralen Wärmelösungen können sehr viele dieser CO2-Emissionen reduziert werden – Pellets und andere moderne Holzbrennstoffe bieten dabei mit das größte CO2-Einsparpotenzial!

Der Klimaschutzplan der Bundesregierung sieht vor, die Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor bis 2030 um mindestens 66 % gegenüber dem Niveau von 1990 zu senken. Bis 2050 soll weitestgehend Treibhausgasneutralität erreicht werden. Mit dem Umstieg von Ölheizungen auf Gas-Brennwertkessel allein ist das nicht zu schaffen, denn dabei würden lediglich ca. ein Drittel der CO2-Emissionen eingespart. Mit Pelletkesseln wären es schon über 90 %! Die Ziele werden also nur durch die Kombination eines massiven Ausbaus der Erneuerbaren Energien in der Wärmeversorgung, z. B. mit moderner Holzenergie und einer gleichzeitigen Reduzierung des Wärmebedarfs in den Gebäuden erreichbar sein.

CO2-neutraler Brennstoff
Bäume entziehen der Luft während ihres Wachstums genau so viel CO2, wie bei der Verbrennung des Holzes freigesetzt wird. Daher entsteht eine neutrale CO2-Bilanz. Wenn – wie in Deutschland – nicht mehr Holz eingeschlagen wird als nachwächst, kann man von CO2-Neutralität der Verbrennung sprechen. In aktuellen wissenschaftlichen Studien – sowohl in der Bundeswaldinventur 3 als auch in der vom renommierten Thünen-Institut veröffentlichte Kohlenstoffinventur – wurde hierzulande ein konstant zunehmender Holzvorrat bestätigt. Daher verbrennen heimisch produzierte Holzpellets anders als fossile Brennstoffe CO2-neutral.
Geringe Emissionen bei der Produktion von Pellets
Aufgrund der CO2-neutralen Verbrennung zählen für Holzpellets nur die Emissionen der Bereitstellung (Transport, Holzeinschlag, Pelletproduktion). Die Gesamtemissionen von Pellets belaufen sich so auf 22 g CO2 pro erzeugter Kilowattstunde Wärme. Bei fossilen Brennstoffen liegen diese deutlich höher: Allein zur Bereitstellung derselben Energiemenge entstehen bei Heizöl bzw. Erdgas jeweils 47 g bzw. 35 g CO2, u. a. wegen der längeren Transportwege sowie der aufwendigen Erschließung von Öl- und Gaslagerstätten. Zudem erhöhen Unfälle bei der Öl- und Gasförderung und Methanlecks beim Erdgastransport die Emissionen. Vor allem aber wird bei Heizöl und Erdgas zusätzlich auch noch CO2 freigesetzt, das seit langem in der Erdkruste gespeichert war. Die Gesamtemissionen betragen also jeweils ca. 318 g bzw. ca. 247 g CO2 – also mehr als das Zehnfache der Emissionen aus Pellets.
Pellets aus Reststoffen
Pellets werden in Deutschland zu über 90 % aus Sägenebenprodukten, also aus Reststoffen, die in großen Mengen beim Einschneiden des Holzes im Sägewerk anfallen (Sägespäne, Hackschnitzel oder Hobelspäne), hergestellt. Die Weiterverarbeitung zu Pellets verwandelt diese ansonsten oft ungenutzten Ressourcen in einen High-Tech Brennstoff mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Für Pellets wird also kein Baum extra gefällt!
Regionalität
Deutschland ist in Europa mit 2,8 Mio. Tonnen (t) der größte Pelletproduzent. Es werden deutlich mehr Pellets exportiert als importiert. In deutschen Sägewerken wird größtenteils Holz aus heimischen Wäldern verarbeitet. Dementsprechend sind die Transportwege kurz. In vielen Fällen ist das Pelletwerk sogar direkt im Sägewerk, sodass ein Weitertransport ganz entfällt. Auch die Wege zum Kunden sind kurz: Es gibt ein breites Netz an Pelletproduzenten und -händlern, sodass der Kunde die Auswahl hat. Aufgrund der kurzen Lieferstrecken ergibt sich eine deutlich niedrigere CO2-Bilanz für den Transport als beim Import von fossilen Brennstoffen aus dem Ausland. Wer mit Holzpellets heizt, macht sich zudem unabhängig von politischen Krisen und Konflikten.
Substitution fossiler Brennstoffe
Für jede Kilowattstunde Wärme, die mit Pellets erzeugt wurde, wird eine Kilowattstunde an Wärmeenergie durch fossile Brennstoffe eingespart. Pelletheizungen sorgen für eine Einsparung von ca. 3,5 Millionen t CO2 pro Jahr im Vergleich zu den durch sie ersetzten Ölheizungen.
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