Das Nachrichtenportal für TGA-, HLK- und Sanitär-Experten
techem-verbrauchskennwerte

Der Klimawandel, die Erreichung des 1,5-Grad-Ziels und das Gelingen der Energiewende erfordern weiterhin entschlossenes Handeln. Wie kann es uns gelingen, den Energieverbrauch zu reduzieren, die Effizienz zu steigern sowie erneuerbare und CO2-neutrale Energiequellen in der Breite zu etablieren? Die aktuelle Techem Verbrauchskennwerte-Studie 2022 liefert dazu relevante Einblicke.

Sie basiert auf der Auswertung und Analyse von Daten aus dem Jahr 2022 zu Verbrauch sowie Kosten für Heizung und Warmwasser aus 1,4 Millionen deutschen Wohnungen in rund 120.000 Mehrfamilienhäusern. Die Studie gibt Einblicke in den Ist-Zustand der Energieversorgung und legt Potenziale zur Effizienzsteigerung sowie Emissionsvermeidung in deutschen Wohngebäuden offen.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

  • Erdgas bleibt mit einem Anteil von 51 Prozent an der Heizenergie in Mehrfamilienhäusern dominierend. Gleichzeitig hat die Nutzung von Heizöl weiter nachgelassen und stellt jetzt weniger als 10 Prozent der Energieträger dar. Holz und Strom nehmen als Energiequellen für Raumheizung und Trinkwarmwasser stetig zu. Wärmepumpen gewinnen an Boden, obwohl ihre Nutzung im Vergleich zu traditionelleren Wärmeerzeugern noch begrenzt ist. 
  • Wärmepumpen kommt bei der Energiewende eine Schlüsselrolle zu. Die Heizungsanlagen des Gebäudebestandes von Mehrfamilienhäusern in Deutschland, der derzeit mit Heizkörpern beheizt wird, sind bereits zur Hälfte oder sogar zu 90 Prozent (nach Heizkörpertausch) für den Einsatz von Wärmepumpen geeignet. Allerdings weisen Wärmepumpen ein beträchtliches Optimierungspotenzial von durchschnittlich etwa 25 Prozent auf – bei einem Drittel der Anlagen noch deutlich mehr.  
  • Monitoring und optimierte Betriebsführung können den Endenergieverbrauch von Gebäuden um 10-15 Prozent senken und somit einen wertvollen Beitrag zur Energieeffizienz leisten. Dies führt in der Regel zu einer besseren Emissionsklasse des Gebäudes und damit zu geringeren Kosten sowie zu deutlichen CO2-Einsparungen. Solche Effizienzmaßnahmen könnten in deutschen Mehrfamilienhäusern zu einer jährlichen Reduktion von etwa 4 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten führen. Dies schafft starke Anreize für Vermietende, in energiesparende Technologien und Betriebsprozesse zu investieren.  
  • Ein besonderer Fokus liegt auf dem neuen CO2-Index von Techem. Dieser bietet eine objektive Bewertung des CO2-Ausstoßes verschiedener Energieträger und ist ein nützliches Instrument, um den Fortschritt bei der Reduzierung von CO2-Emissionen zu messen und zu verfolgen. Für 2022 zeigt der Index, dass die Emissionsziele für 2030 im Techem-Abrechnungsbestand um
    60 Prozent überschritten wurden. Hierbei weisen Erdgas, Fernwärme und insbesondere Strom bessere Emissionswerte als Heizöl auf. 


„Die Debatte über unsere künftige Energieversorgung ist in den Fokus gerückt – getrieben vom Klimawandel und steigenden Energiepreisen. Die Techem Verbrauchskennwerte-Studie 2022 gibt Einblick in die aktuellen Verbrauchs- und Emissionswerte und zeigt das Potenzial für Effizienzsteigerungen durch Monitoring und Betriebsoptimierung auf. Die zunehmende Verwendung von Wärmepumpen und das damit einhergehende höhere Optimierungspotenzial erfordern eine bessere Nutzung und Betriebsführung. Auch hier wird deutlich, dass die Energieeffizienz weiter verbessert werden muss, um einen noch größeren Beitrag zu einer sicheren, bezahlbaren und nachhaltigen Energieversorgung zu leisten“, kommentiert Techem CEO Matthias Hartmann die Ergebnisse der Studie. 
 
„Dabei dient der neu entwickelte Techem CO2-Index als wichtiger Indikator. Mit diesem können die Fortschritte bei der Reduzierung der CO2-Emissionen im Wärmebereich für Mehrfamilienhäuser überwacht und bewertet werden. So überschreiten im Jahr 2022 heizölversorgte Gebäude die deutschen Emissionsziele für 2030 um 130 Prozent.  Gebäude, die mit elektrisch betrieben Wärmepumpen versorgt werden, liegen bereits jetzt mit einem Index von 90 Prozent unterhalb der Emissionsziele – basierend auf dem deutschen Strommix“, ergänzt Dr. Arne Kähler, Head of Techem Research Institute on Sustainability (TRIOS).

Quelle: Techem

0
0
0
s2smodern