Im bundesweiten Vergleich der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online fallen drei Bundesländer in Sachen emissionsarmer Heiztechnik besonders positiv auf.
Klimafreundlich Heizen durch Sanierung und neue Energieträger
Mecklenburg-Vorpommern ist das klimafreundlichste Bundesland, wenn es ums Heizen geht. Jedes Jahr entstehen dort 5,5 Prozent weniger klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) pro Quadratmeter Wohnfläche als im Bundesdurchschnitt. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Thüringen und Niedersachsen. Das zeigt ein Vergleich der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online. "Effizientes Heizen ist wichtig für den Klimaschutz – und um die Heizkosten langfristig zu senken", sagt Tanja Loitz, Geschäftsführerin von co2online. Rund 80 Prozent des Energieverbrauchs privater Haushalte entfallen auf Heizung und Warmwasser. „Wer derzeit durch geringere Energiepreise und mildes Wetter Heizkosten spart, sollte das Geld in effiziente Heiztechnik oder kleine Energiesparhelfer investieren.“
Erdgas und Fernwärme für Klimafreundlichkeit entscheidende Faktoren
In Mecklenburg-Vorpommern entstehen jedes Jahr durchschnittlich 47 Kilogramm CO2 pro Quadratmeter Wohnfläche. Fast gleichauf folgen Thüringen (47,1) und Niedersachsen (47,4). Schlusslicht ist das Saarland mit 53,2 Kilogramm CO2 je Quadratmeter. Für eine 70-Quadratmeter-Wohnung bedeutet dies eine Spanne von 3.290 bis 3.724 Kilogramm CO2-Emissionen pro Jahr. Der Unterschied von 430 Kilogramm CO2 entspricht etwa der Menge Kohlendioxid, die pro Person bei einem Flug von Berlin nach Athen entsteht.
Ein Grund für das gute Abschneiden der ostdeutschen Länder in Sachen klimafreundlichem Heizen ist der im Schnitt bessere Sanierungsstand der Wohngebäude. Auch der eingesetzte Energieträger spielt eine Rolle. Der Vergleich berücksichtigt die drei häufigsten Energieträger in Deutschland: Erdgas, Heizöl und Fernwärme. Diese haben unterschiedliche Emissionsfaktoren – das heißt, beim gleichen Verbrauch von Heizenergie entsteht unterschiedlich viel CO2. Deshalb sind bei dem Vergleich die Bundesländer im Vorteil, in denen Erdgas und Fernwärme häufig genutzt wird. Umgekehrt ist Bayern zwar das Bundesland mit dem geringsten Heizenergieverbrauch pro Quadratmeter Wohnfläche – fällt aber beim CO2-Vergleich auf den 8. Platz zurück, weil dort häufiger Heizöl genutzt wird.
Die Ergebnisse der Heizspiegel-Studie im Vergleich (Grafik: heizspiegel.de)
Energieverbrauch und Heizkosten vergleichen
Wer die CO2-Emissionen beim Heizen senken will, sollte zunächst prüfen, wie sein Wohngebäude energetisch aufgestellt ist. Dafür können Verbraucher den Heizspiegel für Deutschland nutzen. Mit ihm sehen Mieter und Eigentümer auf einen Blick, ob in ihrem Haus mehr oder weniger Heizenergie verbraucht wird als in ähnlich großen Gebäuden. Eine Hilfestellung bietet das Tool www.heizspiegel.de/heizcheck. Er berücksichtigt auch den Energiepreis, das Baujahr des Hauses und die Lage der Wohnung im Gebäude.
Über das Projekt
Der „Heizspiegel für Deutschland“ wird seit 2005 von co2online veröffentlicht. Das Projekt wird vom Deutschen Mieterbund e. V. unterstützt und vom Bundesumweltministerium gefördert. Der Vergleich berücksichtigt die drei häufigsten Energieträger in Deutschland: Erdgas, Heizöl und Fernwärme. Er bezieht sich auf rund 135.000 Daten von Ein- und Mehrfamilienhäusern der Abrechnungsjahre 2014 und 2015. Für erneuerbare Energien (zum Beispiel Solarthermie oder Wärmepumpen) liegen bundesweit nicht genug Daten vor. (aho)