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Feinstaubabscheider erfolgreich an Holzheizkesseln getestet

In einem Feldversuch haben das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und zwei Partner automatisch gereinigte Feinstaubabscheider getestet – mit Erfolg.

Deutliche Reduzierung der Feinstaubemissionen möglich

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), die CCA-Carola Clean Air GmbH und die HDG Bavaria GmbH hatten die Feinstaubabscheider in einem Feldversuch über 30.000 Stunden lang eingesetzt. Demnach wurden die Emissionsgrenzwerte im Praxisbetrieb zuverlässig eingehalten und sogar teilweise deutlich unterschritten.
An acht Feldtestanlagen mit Heizkesseln von 50 kW bis 200 kW Wärmeleistung wurde die Zuverlässigkeit der vier Typen von neu entwickelten Elektroabscheidern geprüft. Dabei konnte die Funktion mit gleichbleibend hohen Abscheidegraden beim Einsatz verschiedener Biobrennstoffe über zwei Heizperioden zuverlässig demonstriert werden. Demnach zeigten die eingesetzten Feinstaubabscheider sowohl beim Einsatz von Holzpellets als auch von Hackschnitzeln und weiteren festen Biobrennstoffen „praxisrelevante“ Betriebsergebnisse.

„Die hohen Abscheidegrade ermöglichen es, die strengen Grenzwerte der 1. BImSchV (Anm. d. Redaktion: Erste Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes) für Staubemissionen zuverlässig einzuhalten.  Bei einer Abgastemperatur bis 200° Celcius, einer Konzentration der Partikelmassen von bis zu 100 mg/Nm³ und einer Corona- Entladungsleistung von 45 W liegt der Abscheidegrad bei etwa 77 Prozent“, kommentieren die Projektpartner die Ergebnisse. „Die Feldtests belegen damit einen robusten, stabilen Dauerbetrieb der Feinstaubabscheider.“ Betreiber von Hackschnitzelheizungen und anderen Biomasseanlagen können damit die Feinstaubemissionen deutlich reduzieren und die strengen Emissionsanforderungen der 1. BImSchV bei Einsatz von Staubabscheidern zuverlässig einhalten.

Neue Erkenntnisse zur Staub-Entsorgung

Insbesondere in Ballungsgebieten und Städten mit hoher Feinstaubbelastung könne eine Nachrüstung von Staubabscheidern an Biomasseanlagen zu einer Verbesserung der Luftqualität beitragen, betonen die Wissenschaftler. Bei Biomasseanlagen, wie zum Beispiel Hackschnitzelheizungen, bietet der Einbau eines Staubabscheiders die Gewähr, dass die strengen Emissionsgrenzwerte auch bei wechselnder Brennstoffqualität und Kesselleistung zuverlässig eingehalten werden können.
Mit den Entwicklungsarbeiten im Feinstaubabscheider-Projekt konnten wichtige Fortschritte durch Reduzierung der für den Staubabscheider notwendigen Aufstellfläche sowie bei der automatischen Regelung erreicht werden. Außerdem gewannen die Forscher Erkenntnisse zur Einstufung und Entsorgung der Stäube, die für Planer und Betreiber von Biomasseanlagen von Bedeutung sein können. 

Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen ergaben, dass die Staubabscheider bei Projekten mit Heizkesseln von 100 bis 200 kW Leistung zusätzliche Investitionskosten von circa 10 bis 20 Prozent verursachen. In Bezug auf die Wärmegestehungskosten ergab die Berechnung gemäß VDI 2067, dass der Einbau eines Staubabscheiders den Wärmepreis - auch bei 30 bis 100 kW-Kessel - nur geringfügig beeinflusst.  „Die Ergebnisse der Forschungsarbeiten können dazu beitragen, die Akzeptanz von Holzheizungen und anderen Biomasseheizungen zu stärken“, so die Projektpartner über den erfolgreichen Feldversuch. (aho)

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