Das Nachrichtenportal für TGA-, HLK- und Sanitär-Experten
VDI-Jansen

Im Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz geht es heute um eine Beschleunigungsoffensive für klimaneutrale Gebäude. Vor dem Hintergrund endlicher Ressourcen weist VDI-Experte Frank Jansen darauf hin, „dass wir uns noch viel intensiver damit beschäftigen müssen, welche Materialien wir wo verbauen und wo bestehende Bauwerke oder deren Komponenten weiter- bzw- wiederverwendet werden können.“ 

Deutschland muss bis spätestens 2045 klimaneutral sein. Dieses ambitionierte Ziel ist nur zu erreichen, wenn in allen Sektoren die Weichen in diese Richtung gestellt werden. Somit steht auch der Gebäudebereich vor einer großen Transformation. Ingenieurinnen und Ingenieure erarbeiten Lösungen, damit mehr Gebäude klimaneutral saniert, Ressourcen geschont und die Kommunikation mit allen Beteiligten verbessert werden kann.

Frank Jansen, der Geschäftsführer der VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik, hat einige Hinweise, wie die Gebäude-Sanierung schneller vorankommt und was die Bundesregierung tun kann.

„Neue Methoden, z.B der Künstlichen Intelligenz, helfen, Innovativen zu entwickeln und bestehende Systeme und Verfahren zu verbessern. KI hilft hier nicht nur bei der Planung und der Verbesserung von Abläufen, auch die Nutzung von Gebäuden und deren Energiesystemen können dank KI bedarfsgenauer und effizienter geplant werden. Auch hinsichtlich der Erkundung des Gebäudebestands und dessen Weiter- oder Umnutzungsmöglichkeiten braucht es weiterentwickelte Techniken und Methoden “, betont Frank Jansen.

Gebäudebestand wichtigstes Feld Gerade im Bereich des Gebäudebestands sind nach Meinung des VDI-Experten noch viele weitere Anwendungen denkbar, die Einsparungen bei gleichem oder steigendem Komfort ermöglichen und den CO2- Ausstoß sowie den Ressourcenverbrauch senken. Dafür müsste aber auch die regulativen Voraussetzungen geschaffen werden – hier besteht in vielfacher Hinsicht Nachbesserungsbedarf, denn nicht alles, das bereits jetzt technisch möglich und sinnvoll ist, darf auch umgesetzt werden, zum Beispiel bei der Wiederverwendung von Bauteilen oder dem Einsatz von Recyclingbaustoffen.

Ressourceneffizienz wird auch im Bau immer wichtiger Vor dem Hintergrund endlicher Ressourcen weist Jansen darauf hin, „dass wir uns noch viel intensiver damit beschäftigen müssen, welche Materialien wir wo verbauen und wo bestehende Bauwerke oder deren Komponenten weiter- bzw- wiederverwendet werden können.“ Bei neu verbauten Materialien muss bereits bei der Planung die zukünftige Wiederverwendung der verbauten Komponenten und Baustoffe mitgedacht werden. Hierbei spielt auch z.B. BIM (Building Information Modeling) eine wichtige Rolle. Diese Methode bietet einen integrierten Ansatz für Planung über den Entwurf und die Konstruktion bis hin zum Betrieb und dem Management von Gebäuden und Infrastruktur. BIM kann darüber hinaus dazu beitragen, die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den verschiedenen Beteiligten zu verbessern, und Konflikte sowie Mängel deutlich zu reduzieren.

Ohne gute Kommunikation wird es nicht gehen Neben den technischen Aspekten wird es auch immer wichtiger werden, alle Betroffenen auf dem Weg zur Klimaneutralität mitzunehmen. Neben der Politik, den Planenden und Bauschaffenden müssen vor allem diejenigen stärker in die Kommunikation einbezogen werden, die Gebäude nutzen – Mieter, Eigentümer, Bauherren, Betreiber. Nur wenn es gelingt, möglichst viele Menschen mit auf den Weg zur Klimaneutralität zu nehmen, werden die Ziele in der gebotenen Zeit erreichbar sein!

Der VDI und seine Ingenieurcommunity ist für diese Herausforderungen gut gerüstet und unterstützt die neue Dialogreihe „Gebäude-Sanierungs-Kompass – Beschleunigungsoffensive Klimaneutrale Gebäude“ des Bundesministeriums für Wirtschaft. Bereits jetzt gibt es konkrete Hilfestellungen, z.B. in den Richtlinien der VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik: www.vdi.de/gbg

Quelle: VDI

0
0
0
s2smodern