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Mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet: Sanierung des ehemaligen Wohn- und Geschäftshauses in Mannheim. (Foto: Zukunft Altbau)

Wer seinen Bestandsbau energetisch saniert, will damit meist Energie- und Heizkosten einsparen. Lüftungsanlagen, Dämmungen oder eine optimierte Heizung haben aber auch einen positiven Einfluss auf den Wohnkomfort. Darauf weist Zukunft Altbau hin, das vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderte Informationsprogramm.

Zukunft Altbau: Mit Lüftungsanlage und Wärmeschutz zum gesunden Wohnen

Frische Luft und wohltemperierte Räume ohne Zugerscheinungen tragen erheblich zum gesunden und angenehmen Wohnen bei. Kalte Fußböden und Zimmerwände gehören nach einer energieeffizienten Modernisierung der Vergangenheit an. So war es auch bei Dorothee Kronz-Matzig und Roland Matzig aus Mannheim. Sie haben ein ehemaliges Wohn- und Geschäftshaus aus den 1930er-Jahren energetisch auf Vordermann gebracht.

Zukunft Altbau Energetische Sanierung

Vorteile energetischer Sanierungsmaßnahmen am Altbaubestand. (Grafik: Zukunft Altbau)

„Unsere Lüftungsanlage sorgt bei geschlossenen Fenstern für frische Luft und eine ausgewogene Luftfeuchtigkeit“, sagt Dorothee Kronz-Matzig, die seit zehn Jahren mit ihrem Mann in einem auf Passivhausniveau sanierten Haus mit Lüftungsanlage lebt und arbeitet. „Den Komfort will ich nicht mehr missen.“ Manuelles Lüften im Schlafzimmer nach der Nacht oder in der Küche nach dem Kochen entfallen mit einer Lüftungsanlage.

Das Durchlüften ist so oder so aber dringend notwendig: Es verbessert die Luftqualität und senkt das Schimmelrisiko durch eine geringere Luftfeuchtigkeit. Als Richtwert gilt: In bewohnten Räumen sollten 60 Prozent Luftfeuchte nicht überschritten werden. Besonders wichtig ist der Luftaustausch auch nach dem Duschen, wenn die Luftfeuchtigkeit im Bad im Schnitt auf 70 bis 80 Prozent steigt. Diese Feuchtigkeit muss raus, sonst droht auch hier Schimmel.

Weitere Feuchtigkeitsquellen sind Menschen und Pflanzen und das Trocknen von Wäsche. In einem Vier-Personen-Haushalt verdunsten täglich bis zu zehn Liter Wasser, die mit der Raumluft abgeführt werden müssen. Ausgeatmetes Kohlendioxid und Ausdünstungen von Möbeln und Teppichen erfordern ebenfalls einen regelmäßigen Luftaustausch in den Wohnräumen – andernfalls drohen Müdigkeit und Kopfschmerzen. Lüftungsanlagen in verschiedenen Ausführungen verhindern all diese Probleme. Sie filtern auch Feinstaub und Pollen aus der Luft und können Allergikern somit Linderung verschaffen.

Ein weiterer Vorteil: Wohnungen in lärmbelasteten Wohngebieten erhalten frische Luft ohne erhöhten Geräuschpegel. In Kombination mit einer möglichst schadstoffarmen Innenausstattung, Einbauten und Farben im Innenbereich senken automatische Lüftungen die Schadstoffbelastung in der Raumluft auf ein Minimum und ergeben eine rundum gesunde Innenraumluft. Darüber hinaus können sie durch eine Wärmerückgewinnung Energie sparen. Der Stromverbrauch einer korrekt ausgelegten Lüftungsanlage spielt dabei eine minimale Rolle und ist im Verhältnis zur eingesparten Heizenergie sehr gering.

Wohlig warm dank Wärmedämmung und Heizungsoptimierung

„Vor allem, wenn neue Fenster eingebaut werden, sollten Eigentümer über den Einbau einer Lüftungsanlage nachdenken“, erklärt Frank Hettler von Zukunft Altbau. Undichte Fugen und Ritzen, durch die es bei alten Fenstern zieht und durch die viel Energie verloren geht, sind nicht mehr vorhanden. Wer dann nicht ausgiebig die Feuchtigkeit hinauslüftet, riskiert gesundheitsgefährdende Schimmelflecken. Denn es besteht die Gefahr, dass die Wände kälter sind als die Fenster und dort Feuchtigkeit kondensiert. „Beim Fenstertausch ist es daher am besten, gleich die Fassadendämmung mitzudenken“, rät Hettler.

Eine gute Wärmedämmung der Fassade verbessert den Wohnkomfort und die Wohngesundheit weiter. Im Winter bleiben die gedämmten Wände angenehm warm. Durch die Dämmung von außen steigt die Oberflächentemperatur an der Innenseite der Wand. Es schlägt sich dort auch weniger Luftfeuchte nieder, die kritischen Stellen bleiben trocken. In der Folge sinkt das Schimmelrisiko. Energie gespart wird außerdem: Energetisch optimierte Fassaden geben laut Zukunft Altbau fünf bis fünfzehn Mal weniger Wärme ab als ungedämmte. Das gilt auch für gedämmte Kellerdecken, die zudem für warme Füße sorgen.

Die Vorteile bestätigt auch Roland Matzig, der mit seiner Frau Dach, Kellerdecke und Fassade fachgerecht dämmen lies. „Wichtig für das Wohlfühlklima war uns auch eine optimal eingestellte Heizung, die Gemütlichkeit schafft und gleichmäßig wohlige Wärme in alle Räume bringt“, so Matzig. Ein gewollter Nebeneffekt: Für den Klimaschutz und die kommenden Generationen hat das Ehepaar einiges getan. Der Endenergiebedarf ist durch die Sanierung von über 250 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr auf weniger als zehn gesunken. Die CO2-Emissionen liegen jetzt bei nur noch rund zwei Kilogramm pro Quadratmeter und Jahr; unsanierte Gebäude verursachen oft 35 bis 75 Kilogramm. (kew)

 

 

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