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Brennstoffzelle, Brandschutz

Durch trockene Luft und eine Vielzahl an brennbaren Verpackungs- bzw. Dämmmaterialien herrscht in Tiefkühllagern trotz sehr niedriger Temperaturen ein hohes Brandrisiko. Das Unternehmen Fuji N2telligence verspricht nun mit dem System „QuattroGeneration“ eine kostengünstige Brandschutz-Lösung.

Kern des Brandschutz-Systems ist eine Brennstoffzelle. Während der Energiebereitstellung entsteht in der Brennstoffzelle prozessbedingt eine Abluft. Diese ist sauber und hat einen geringeren Sauerstoffgehalt als unsere Umgebungsluft. Diese Luft fällt beim Betrieb des Systems permanent und ganz ohne Zusatzkosten an und wird über ein Rohrleitungssystem in die zu schützenden Räume geleitet. So wird hierin eine dauerhafte Schutzatmosphäre geschaffen, in der Brände gar nicht erst entstehen können.

Energieversorgung und Brandvermeidung

Sensoren kontrollieren hierbei ständig den individuell eingestellten Sauerstoffgehalt in den Schutzbereichen, der so auch bei Raumundichtigkeiten und Türöffnungen konstant auf dem erforderlichen Niveau gehalten wird. Der Einsatz der Brennstoffzelle führt also dazu, dass ein Tiefkühllager mit Strom und Wärme (bzw. Kälte) versorgt wird und niemals mit Feuer oder Wasser in Berührung kommt. Das Unternehmen verspricht außerdem, dass durch „QuattroGeneration“ Brandschutz nicht nur keinen Kostenblock mehr darstelle, sondern das System durch die gleichzeitige Energiebereitstellung gar seinen eigenen Return-on-Invest erwirtschafte.

Einsatzbeispiel Wolf ButterBack KG

Das weltweit erste Projekt zur gleichzeitigen Energieversorgung und Brandvermeidung in einem Tiefkühllager mittels der Brennstoffzellentechnologie wurde im Jahr 2016 in einem 40.000 m² großen Tiefkühllager der Wolf ButterBack KG in Fürth umgesetzt. Dieses durch das BMVI geförderte Projekt führte zu einer Kooperation der Fuji N2telligence GmbH mit der Minimax GmbH & Co. KG, einem Komplettanbieter im Bereich des Brandschutzes mit Hauptsitz in Bad Oldesloe.
Die Brennstoffzelle selbst wurde von Fuji N2telligence geliefert und binnen zwei Tagen aufgestellt. Nachdem die entsprechenden Rohrleitungen und Kabel angeschlossen wurden, erfolgte eine zehntägige Inbetriebnahme. Die Sauerstoffauswertung und Kommunikation wird nun über die Steuerzentrale des Minimax-Systems „OxeoPrevent“ realisiert.

Hintergrund: Brennstoffzellen

Brennstoffzellen erzeugen – ähnlich wie motorische Blockheizkraftwerke (BHKWs) - gleichzeitig Strom und Wärme nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung. Dies aber im Vergleich nahezu lautlos und durch die direkte Umsetzung der chemischen Energie des eingesetzten Gases in nutzbare, elektrische Energie weitaus effizienter. Und zwar ganz ohne Schadstoffemissionen.Auf diese Weise kann man den konventionellen Strombezug aus dem öffentlichen Netz reduzieren oder diesen an einen anderen Verbraucher vermarkten. Auch die Notstromversorgung im Netzausfall ist realisierbar.

Das in der Brennstoffzelle entstehende Warmwasser kann zudem in die Heizungsanlage integriert, in Produktionsprozesse eingebunden oder mithilfe von Absorber-/Adsorbersystemen auch in Kälte umgewandelt werden.  Damit erreichen Brennstoffzellen bei der Umwandlung von Erdgas zu elektrischer und thermischer Energie bereits mehr als 90 Prozent Effizienz – und sparen somit jährlich hunderte Tonnen an CO2. Da in der Brennstoffzelle kein Motor rotiert, sondern ausschließlich chemische Prozesse ablaufen, arbeitet die Technologie außerdem besonders wartungsarm. (fei)

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