Die Europäische Union hat das Energielabel reformiert. Am 01.08.2017 trat die neue Rahmen-Verordnung in Kraft. Auffälligste Änderung: Die „Plus“-Klassen sind verschwunden. Jetzt reichen die Energielabel einheitlich von Energieeffizienzklasse A bis G.
Geräte werden abqualifiziert
Doch einfacher ist es nicht geworden, die Neuordnung ist erklärungsbedürftig. Heizungen und Warmwasserbereiter bekommen das neue Energielabel frühestens 2026. Um Platz für den technischen Fortschritt zu lassen sollen nämlich anfangs die Klassen A und B frei bleiben. Zukünftig sollen also Kunden C- oder D-Geräte kaufen, während sie bislang an A+, A++, A+++ gewöhnt waren. "Die aktuell verfügbaren Bestgeräte werden quasi auf dem Papier abqualifiziert. Der Kunde, der ein Bestgerät kauft, muss dann mit der Klasse C vorlieb nehmen – weil es zunächst noch gar kein A- oder B-Gerät geben soll", so Dr. Jan Witt, Geschäftsführer der HEA-Fachgemeinschaft.
Altes und neues Energielabel parallel
Über lange Jahre werden zudem Geräte mit altem und neuem Energielabel parallel angeboten werden."Um Verwirrung zu vermeiden, muss deshalb verdeutlicht werden, dass neue, energieeffiziente Geräte mit neuem Label trotz niedrigerer Energieeffizienzklasse sparsamer sind als Geräte mit altem Label", fordert Witt.
Die HEA-Fachgemeinschaft und die Initiative HAUSGERÄTE+ bieten daher Informationen sowie Infografiken und Fachinformationen zur Kennzeichnungspflicht der einzelnen Produktgruppen.
Neues Energielabel: Fristen für die Umstellung
Alle 16 bereits existierenden Energielabel werden in den nächsten Jahren auf die Klassen A bis G umgestellt. Besonders schnell gehen soll es bei
- Kühl- und Gefriergeräten,
- Geschirrspülern,
- Waschmaschinen,
- Fernsehern sowie
- elektrischen Lampen und Leuchten.
Ziel ist, dass Ende 2019 diese Geräte auch tatsächlich mit dem neuen Label A bis G in den Geschäften stehen. Dagegen bekommen z. B. Heizungen und Warmwasserbereiter frühestens 2026 das neue Energielabel. (fei)