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Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller

„Es ist höchste Zeit“: Die baden-württembergische Landesregierung will der Photovoltaik und der Solarthermie neuen Schwung verleihen. Ein entsprechender Maßnahmenkatalog liegt schon vor.

Solar-Ausbau in den letzten Jahren eingebrochen

„Wir sind uns einig, dass die Sonne in Baden-Württemberg eine der wichtigsten erneuerbaren Energiequellen darstellt und dass wir alles tun müssen, um Solarenergie noch stärker für die Erzeugung von Strom und Wärme zu nutzen“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Eine Offensive zur Stärkung der Photovoltaik und der Solarthermie liege im Interesse der Energiewende, des Klimaschutzes und der Menschen in Baden-Württemberg.
In den letzten Jahren sei der Ausbau der Solarenergie im Land eingebrochen, begründete Umweltminister Franz Untersteller die Notwendigkeit einer Solaroffensive. Verantwortlich dafür seien bundespolitische Weichenstellungen gewesen, die Belastung von Sonnenstrom für den Eigenverbrauch mit der EEG-Umlage, die zurückgehende EEG-Vergütung und die Begrenzung des Ausbaus von Freiflächenanlagen. Gesunkene Installationskosten für Neuanlagen und sehr niedrige Produktionskosten für Sonnenstrom machten PV dennoch weiterhin wirtschaftlich attraktiv. Es sei höchste Zeit, den Ausbau der Sonnenenergie wiederzubeleben.

Potenzial der Sonnenenergie besser nutzen

Acht Punkte umfasst die Solaroffensive, die Umweltminister Franz Untersteller (Bündnis 90/Die Grünen) am 3. Juli 2018 dem Kabinett vorgestellt und erläutert hat. „Ziel aller unserer Maßnahmen ist es, auf breiter Basis zu informieren und zu beraten, für die Solarenergie zu werben und Investitionen in neue Anlagen anzureizen – sei es in kleine oder in große Anlagen“, so der Umweltminister.

Kernstück der Offensive seien drei Förderprogramme:

  • Der Förderwettbewerb „Regionale Photovoltaiknetzwerke“: Dabei geht es primär um Information, Beratung und Vernetzung in den 12 Regionen des Landes.
  • Das Förderprogramm „Netzdienliche PV-Batteriespeicher“, das die Investition für einen Solarspeicher bezuschusst, vorausgesetzt er ist an den Bau einer neuen Photovoltaik-Anlage gekoppelt.
  • Das Förderprogramm „Energieeffiziente Wärmenetze“

Im Bereich der Wärmenetze seien über das Förderprogramm landesweit bereits 36 Projekte gefördert und insgesamt sieben Millionen Euro an Zuschüssen bewilligt worden, führte Minister Untersteller aus. Auch das Programm „Netzdienliche PV-Batteriespeicher“ sei ausgesprochen erfolgreich.

„Es besteht Änderungsbedarf“

„In den ersten drei Monaten seit März haben wir 422 Anträge bewilligt, die wir mit mehr als 1 Million Euro fördern. Insgesamt stellen wir in diesem und im nächsten Jahr gut 3 Millionen Euro zur Verfügung“, so der Minister. Weitere Bausteine der Solaroffensive seien die Etablierung von Mieterstrommodellen sowie der Ausbau der PV auf landeseigenen Dächern und Flächen. Im Beratungs- und Informationsbereich solle unter anderem der Energieatlas weiterentwickelt werden. Gegenüber der Bundesregierung werde die Landesregierung weiter darauf dringen, dass das EEG rasch weiterentwickelt wird. Insbesondere im Hinblick auf die Ausbaupfade für Solarstrom, die Regelungen zum Eigenverbrauch und die zu komplizierten Regelungen zu Mieterstrom bestehe Änderungsbedarf.  „Diese und weitere Aktivitäten, davon sind wir überzeugt, können der Solarenergie im Land den Auftrieb verleihen, den sie dringend benötigt, um ihren wesentlichen Teil zu Energiewende und Klimaschutz beizutragen“, so Franz Untersteller abschließend. (aho)

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