Nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) ist der Primärenergieverbrauch in Deutschland gesunken. Der Anteil an erneuerbaren Energien wächst.
Zuwachs beim Erdgas
Insgesamt sank bis Ende Juni 2018 im Vergleich zur Vorjahresperiode der Primärenergieverbrauch um 1 % auf 6.771 Petajoule (PJ) NSowohl das Erdgas als auch die Erneuerbaren konnten ein Plus verzeichnen, beim Mineralöl sowie der Stein- und der Braunkohle kam es dagegen zu Rückgängen. Ohne den Einfluss der Witterung wäre der Energieverbrauch, über das gesamte Halbjahr gerechnet, um rund 1,5 Prozent angestiegen. Der Zuwachs beim Erdgas und den Erneuerbaren sowie die Rückgänge bei Öl und Kohle haben nach Abschätzung der AG Energiebilanzen eine Senkung der energiebedingten CO2-Emissionen um etwa 3 Prozent zur Folge.
Erneuerbare Energien
Die erneuerbaren Energien steigerten ihren Beitrag zum gesamten Energieverbrauch im ersten Halbjahr 2018 um mehr als 4 Prozent. Zu dieser Entwicklung trugen alle Formen der Erneuerbaren bei:
- Windkraft: + 15 Prozent
- Biomasse: + 1 Prozent
- Solarenergie: + 8 Prozent
- Wasserkraft: + 9 Prozent
Knapp 3 Prozent weniger Mineralöl
Der Verbrauch von Mineralöl verringerte sich in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres insgesamt um knapp 3 Prozent. Mit 12 Prozent war der Absatzrückgang beim leichten Heizöl am stärksten. Bei den verschiedenen Kraftstoffen lagen die Rückgänge zwischen 1 und 4 Prozent. Hauptursache dieser Entwicklung dürfte der Preisanstieg gewesen sein. Der Erdgasverbrauch erhöhte sich um knapp 3 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr des Vorjahres. Aufgrund der kühleren Temperaturen war es in den Monaten Februar und März zu einem starken Verbrauchsanstieg gekommen, im zweiten Quartal lag das Verbrauchsniveau dagegen deutlich unter dem des Vorjahres.
Deutlich weniger Steinkohle, mehr Kernenergie
Der Verbrauch an Steinkohle lag erneut deutlich im Minus und verringerte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um mehr als 14 Prozent, da erneut weniger Steinkohle in den Kraftwerken zur Strom- und Wärmeerzeugung eingesetzt wurde. Auch der Einsatz von Koks und Kohle in der Stahlindustrie war rückläufig. Der Verbrauch von Braunkohle lag in den ersten sechs Monaten ebenfalls im Minus und verringerte sich um rund 3 Prozent, da weniger Strom aus Braunkohle erzeugt wurde. Bei der Kernenergie kam es im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr zu einer Zunahme der Stromproduktion um rund 9 Prozent. 2017 hatte eine Häufung von Revisionen zu einer deutlichen Einschränkung der Stromproduktion geführt. (fei)