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Brennstoffzellen aus Mikroorganismen machen Kläranlagen zu Stromerzeugern

Forscher haben eine Bio-Brennstoffzelle für Kläranlagen entwickelt: Mikroorganismen erzeugen elektrische Energie direkt aus organischen Stoffen. Dadurch reinigen sie nicht nur einen Teil des Abwassers, sie wandeln auch gleichzeitig die darin enthaltene chemische Energie in Strom um.

Kläranlagen sind Stromfresser

Die Laborergebnisse des Forschungsprojektes „BioBZ" werden nun in einen größeren Maßstab übertragen. Die erste Pilotanlage wurde Ende 2016 in Goslar in Betrieb genommen. Bio-Brennstoffzellen könnten dazu beitragen, dass die Kläranlage der Zukunft nicht nur Energie einspart, sondern überschüssigen Strom an das Energienetz liefert. Dies wird gerade an einem Standort in Darmstadt erprobt. Dort haben sich unterschiedliche Anlagen zu einem sogenannten Virtuellen Kraftwerk zusammengeschlossen. Kläranlagen könnten so zukünftig als Anbieter am Energiemarkt auftreten.

Kläranlagen sind die größten Stromverbraucher in den Kommunen. Für die Betreiber verursacht dies erhebliche Kosten, die letztlich der Gebührenzahler tragen muss. Trotz des hohen technologischen Standards in Deutschland besteht in der Wasserwirtschaft immer noch ein Energieeinsparpotenzial von bis zu 25 Prozent des Stromverbrauches.

Forschungsprojekt BioBZ

BioBZ ist ein vom CUTEC Institut koordiniertes Forschungsvorhaben im Rahmen der BMBF-Fördermaßnahme „Zukunftsfähige Technologien und Konzepte für eine energieeffiziente und ressourcenschonende Wasserwirtschaft (ERWAS)“. Insgesamt arbeiteten über 80 Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft und aus Kommunen und Ländern daran, neue Lösungen für die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung zu finden, die Ressourcen und Energieeinsatz schont. (fei)

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